Wer prägte den Stil der 1903 gegründeten Wiener Werkstätte (WW)? Sofort drängen sich die großen Künstlernamen auf: Josef Hoffmann, Koloman Moser und Dagobert Peche. Von Anfang an aber waren auch Künstlerinnen an den Produktionen der WW beteiligt. Bis zur Auflösung 1932 erhöhte sich ihre Zahl laufend, und besonders in der Zwischenkriegszeit bestimmten Mathilde Flögl, Maria Likarz, Felice Rix oder Vally Wieselthier mit fantastischen Stoffmustern und expressiver Keramik den Look der WW. Im Zuge der Recherchen konnten rund 180 Künstlerinnen namhaft gemacht werden, von denen etwa die Hälfte in dieser Ausstellung über die Frauen der Wiener Werkstätten vertreten ist.

Charlotte Billwiller, Mathilde Flögl, Susi Singer, Marianne Leisching und Maria Likarz, Fotografie, 1924
© MAK
Ausgebildet an der Wiener Kunstgewerbeschule und von Hoffmann in die WW geholt, entwarfen die Frauen Textildesign, Mode, Wohnaccessoires, Spielzeug und Gebrauchsgrafik und eroberten sich zudem mit der Keramik ein Feld, in dem sie auch rein künstlerisch tätig sein konnten. Für Interieurs – seien es Wohnungen, Lokale oder Ausstellungsräume – entwickelten sie außergewöhnliche Wandgestaltungen. Zu ihrer Zeit viel beachtet, gerieten die Künstlerinnen nach dem Ende der WW weitgehend in Vergessenheit. Katalog und Ausstellung wollen ihnen ein Gesicht geben und auf ein Werk hinweisen, das die einzigartige Stellung der Wiener Werkstätte zwischen Jugendstil und Bauhaus mitbegründet hat. (Pressetext)

DIE FRAUEN DER WIENER WERKSTÄTTE
Vally Wieselthier, Flora, 1928
MAK-Ausstellungshalle
© MAK/Georg Mayer
MAK – Museum für angewandte Kunst
Stubenring 5
1010 Wien
Öffnungszeiten: Um den Ausstellungsbesuch so sicher wie möglich für Sie zu gestalten, ist die Buchung eines fixen Timeslots (Zeitfenster) für den Eintritt erforderlich.
soundcloud.com/makwien
Di, 25.05.2021 18:30 Uhr MAK im Dialog
