Für die Teilnahme an der GRASSIMESSE 2021 im Leipziger GRASSI Museum für Angewandte Kunst sind 100 Aussteller*innen aus acht europäischen Ländern sowie aus Taiwan, Japan, Südkorea und China ausgewählt worden. Das diesjährige Gastland Italien stellt virtuoses und überraschendes Design und Kunsthandwerk vor. Die GRASSIMESSE gilt als eine der führenden internationalen Verkaufsmessen für angewandte Kunst und Design, als Treffpunkt für Kreative, Galerien, Fachleute und an Design und Gestaltung Interessierte.

Die GRASSIMESSE – ab Oktober 2021 übrigens mit attraktivem Relaunch der Homepage – lädt zum Schauen, Kaufen und Informieren ein und zeigt aktuelle Tendenzen und Innovationen aus allen Bereichen klassicher Gewerke sowie konzeptionelle gestalterische Positionen im Handwerks- und Objekt-Design . Die Schwerpunkte der diesjährigen Grassimesse liegen in den Bereichen Schmuck, Keramik, gefolgt von Holz, Textil und Papier/Buchkunst. Von handwerklich exzellent gearbeitetem Möbelstücken und humorvollen Wandinstallationen bis hin zu filigranem Papierschmuck und hervorragend gearbeiteter Keramik reicht die Spannbreite der angebotenen Arbeiten.

Neben arrivierten, und der GRASSIMESSE seit langem verbundenen Ausstellern, gibt es eine Reihe von Premieren – nehezu ein Drittel der Aussteller*innen sind erstmals auf der Grassimesse vertreten. So ist beispielsweise erstmals die aus Lettland stammende und in Frankfurt/M. ansässige Sarmite Polakova dabei . Sie forscht intensiv zu Naturmaterialien und arbeitet aktuell mit Kiefernrinde, die sie in unterschiedliche Zustände versetzt. In Streifen geschnitten und geflochten, kann die naturbelassene Rinde zu großen Objekten und sogar Sitzmöbeln verarbeitet werden. Mit Kunstsoff versetzt, werden Rindenpartikel zu wasserdichten Gefäßen.

Auch Beate Eismann aus Halle/Saale arbeitet seit jeher experimentell, moderne Technologien fordern sie geradezu heraus. Die Schmuckkünstlerin hat sich mit ihrer Objektgruppe „Units“ ganz gezielt mit der Gegenüberstellung von Tradition und zeitgenössischer Gestaltung auseinandergesetzt. So verwendet sie als Ausgangsmaterial die Rohformen der Matroschka-Puppen und stellt sie mittels Reihung und Rhythmisierung sowie durch individuelle Dekore in einen neuen Kontext. Humorvolles und Bissiges stellt die Leipziger Firma „Doppeldenk“ vor. Das Designerduo hat ein eigenes Sprachrepertoire entwickelt, das sich auf freie Skulpturen, Wandinstallationen und Drucksachen anwenden lässt. Es bewegt sich zwischen Comic, Emojis und kreativer Typografie. Der Fokus liegt jedoch auf der Verarbeitung von Holz und verweist klar auf erzgebirgische Wurzeln.

Erstmals zu Gast ist die Münchner Galerie Biró. Zu Beginn etablierte sich Olga Zabel-Biró als Spezialistin für Schmuck aus Kunststoff. Heute repräsentieren sie und ihr Team zahlreiche international renommierte Schmuckkünstler und Schmuckkünstlerinnen. Als weiterer Gastbeitrag bereichert das Designbüro „The Fild“ die Messe. In Kiew ansässig, jedoch international ausgerichtet, bietet es Produkte für Freunde des schlichten und anspruchsvollen Designs.
Erzgebirgische Traditionen sind Thema des Projekts „Schmuckes Erzgebirge“, das von Prof. Ines Bruhn/Westsächsische Hochschule Zwickau, Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg, kuratiert wird. Es vereint acht Künstlerinnen und Künstler, die sich mit den Ausgangsmaterialien der „Männelmacher“ auseinandersetzen. Die Spielzeuggestalter und Hersteller weihnachtlicher Volkskunst können auf eine lange handwerkliche Tradition blicken, doch inzwischen werden auch viele der Objekte aus automatisiert hergestellten Kleinteilen montiert. Kann man die traditionellen Formen des Kunsthandwerks aus dem Erzgebirge in neue Kontexte bringen und über verfremdende Effekte neue Anwendungen erschließen? Eine Gruppe von Künstlern geht dieser Frage nach und präsentiert die Ergebnisse zur Grassimesse.

Neben der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst aus Hildesheim, die sich mit Schmuck und Gerät vorstellt, stellen sich Studierende der benachbarten Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle an zwei Fachbereichen vor. Die Klasse Keramik von Prof. Martin Neubert und die Klasse Buchkunst unter der Leitung von Prof. Sabine Golde sind mit ausgewählten Arbeiten zu Gast.

Italien ist mit zwei Präsentationen zu Gast. Die von Waldemar Kerschbaumer, Kreativdirektor seiner Agentur „adpassion“, zusammengestellte Schau „Italiano Plurale“ stellt 15 italienische Kunsthandwerker*innen und Designer*innen vor. Dabei gibt es Skurriles wie auch handwerklich Virtuoses zu bewundern. Vom riesigen Walfisch aus Metall bis zur Tabakspfeife in Schneckenform.Konzeptionell dagegen sind die Arbeiten der Studierenden der Freien Universität Bozen. Das Projekt „Bastoni“ vereint (nicht immer ernst gemeinte) Spazierstöcke für beinahe alle Lebenslagen.
Die schon im vergangenen Jahr 2020 so inspirierende Erweiterung der GRASSIMESSE mit ihren Ständen in die Ständige Ausstellung „Antike bis Historismus“ hat sich als so erfolgreich erwiesen, dass sie selbstverständlich 2021 fortgeführt wird um neue spannende Impulse zu geben. Für Besucher*innen und Ausstellende ergeben sich hier reizvolle Kombinationen und Dialoge zwischen Tradition und Gegenwart. (Pressetext)
GRASSI Museum für Angewandte Kunst
Johannisplatz 5-11
04103 Leipzig
Messebetrieb 2021:
Donnerstag, 28. Oktober: 19 bis 21.30 Uhr Freier Rundgang
Freitag, 29. Oktober: 10 bis 19 Uhr
Samstag, 30. Oktober: 10 bis 19 Uhr
Sonntag, 31.Oktober: 10 bis 18 Uhr
https://www.grassimesse.de/
