Die aktuelle Ausstellung des Bayerischen Kunstgewerbevereins ist dem Bildhauer Christoph Finkel gewidmet. Er arbeitet fast ausschließlich mit altem Bergholz. Er findet die wegen Lawinen und Altersschwäche gefallenen Bäume in seiner nächsten Umgebung, den Allgäuer Alpen. Er interessiert sich für deren Wuchs, Geschichte und Charakter, denen er im Laufe eines langen Entstehungsprozesses, angefangen von der Holzauswahl bis hin zum fertigen Werk, Ausdruck zu geben sucht. Aller Gestaltungswille gilt dem Naturwuchs des Baumes, um ihm sein ursprüngliches Wesen zurückzugeben.
Holz ist lebendig und veränderlich – es verformt sich, bildet Risse und nimmt somit seine eigene Gestalt an. Finkel versucht die Form des Holzes zu erkennen, die die Natur bereits vorgegeben hat. Er lässt sich von den individuellen Eigenschaften inspirieren, so dass in vielen Stunden Arbeit ein einzigartiges Werk entsteht. Mit seiner speziell angefertigten Drechselbank verschiebt er die Grenzen des Möglichen, um eine perfekt geformte Schale aus einem rohen Holzblock zu gestalten. Das macht jedes Werk zu einem unverwechselbaren Unikat.

Christoph Finkel wurde 1971 im Allgäu geboren. Er studierte von 1992 bis 1998 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Seither arbeitet er als freischaffender Künstler und fertigt skulpturale Schalen. Für seine Skulpturen gewann der Künstler im März 2019 den Bayerischen Staatspreis. Im Jahr 2014 wurde er ebenfalls mit dem Hessischen Staatspreis für das Deutsche Kunsthandwerk und bereits zum zweiten Mal mit dem Oberallgäuer Kunstpreis ausgezeichnet. (Pressetext)
Porträt im Laden: Andrea Müller mit Raku-Schalen
Bayerischer Kunstgewerbeverein e.V.
Pacellistraße 6-8
80333 München
Öffnungszeiten: Mo – Sa von 10 bis 18 Uhr
