1000° – Zeitgenössische Kunst zu alten und neuen Techniken des Keramischen: Dresden bis zum 02.05.2021

Su-Ran Sichling, Keulen / 2011 Foto: Robert Vanis

Das habe ich leider eben erst entdeckt … doch man kann ja auch erst seit kurzer Zeit besuchen. Drum gibt es hier noch schnell einen Hiweis auf diese sicher sehr sehenswerte Ausstellung im Kunsthaus Dresden.

Bikje van Soest, Ohne Titel (Bodenrelief – Detail), 2015, glasierte Keramik, Foto: Robert Vanis

Die Ausstellung 1000° Zeitgenössische Kunst zu alten und neuen Techniken des Keramischen greift aktuelle Fragen an die Keramik in der zeitgenössischen Kunst auf und untersucht Bedeutungen und Botschaften dieses Materials, seiner Verarbeitung und seines kulturellen Stellenwertes für unsere Zeit. Bis heute rührt Keramik als Material an Basisthemen menschlicher Entwicklung: Die Kontrolle über das Feuer und die Herstellung beständiger Formen. Ihren Ursprung haben keramische Objekte in der Herstellung von Gefäßen. Mitunter auch deshalb wurden in der ‚westlichen‘ Kunstgeschichte spätere künstlerische Keramiken oft dem Kunsthandwerk zugeordnet – einer von vielen Gründen, weshalb eine Vielzahl von Objekten, die außerhalb, aber auch innerhalb des europäischen Traditionsraumes entstanden sind, niemals auf Augenhöhe mit der ‚freien’ Kunst betrachtet wurden. Seit einiger Zeit jedoch, wächst das Interesse an den mit der Geschichte der Keramik verknüpften Bedeutungen: Auf diesem Weg lassen sich abweichende künstlerische Traditionen und globale Sichtweisen erschließen.

Heute mehr denn je schätzen vor allem Künstler:innen, aber auch Architekt*innen erneut die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieses wetterbeständigen und nachhaltigen Materials.
Lokales Wissen und globale Beziehungen berühren einander, sei es in Bezug auf die Herstellung von Formen und Glasuren oder auf die kulturellen Bedeutungen, die hier anknüpfen. Die ausgewählten Arbeiten dokumentieren subjektive und ästhetische Entscheidungen, erzählen aber auch von den sozialen, politischen oder spirituellen Bedeutungen, der Geschichte und den Formen der Verwendung, die an einem Material haften.

1000° nimmt ausgewählte zeitgenössische und zeithistorische künstlerische Herangehensweisen im Umgang mit einem alten Material in den Blick.

Um der Vielfalt des Mediums und seiner Möglichkeiten gerecht zu werden, wird die Ausstellung um sieben Plattformen erweitert. Gezeigt werden hier künstlerische Arbeiten von Peju Layiwola (Lagos), Reinata Sadimba (Maputo), historische Bauhauskeramik von Otto Lindig aus einer Frankfurter Privatsammlung, Architekturansichten von Diébédo Francis Kéré, Chawans aus einer Dresdner Privatsammlung sowie eine Arbeit des Dresdner Künstlers Uwe Piller und Lausitzer Keramik als Leihgaben aus der Sammlung des Kunstfonds/ Staatliche Kunstsammlungen Dresden. (Pressetext)

Ausgestellt sind die Arbeiten folgender Keramik-Künstler (verlinkt!):

Karl-Heinz Adler /Friedrich Kracht, Lee Babel, Yasmin Bassir, Mariana Castillo Deball, Tomás Espinosa, Young-Jae Lee, Johannes Makolies, Marco Miersch, Elisa Schumann, Su-Ran Sichling, Bikje van Soest, Alessio Tasca

Kunsthaus Dresden – Städtische Galerie für Gegenwartskunst
Rähnitzgasse 8
01067 Dresden

Öffnungszeiten: Di – Do: 14 – 19 Uhr

Fr – So, Feiertage: 11 – 19 Uhr
Mo: geschlossen