Strohintarsien – Tradition trifft Moderne: Möbelobjekte von A&A

Adam Goodrum et Arthur Seigneur featured by collectiftextile

Wenn Tradition auf Moderne trifft – das ist die magische Kombination, die hinter der seit 2015 bestehenden Kooperation des australischen Industriedesigners Adam Goodrum mit dem französischen Strohintarsienspezialisten Arthur Seigneur steht. Ihre Kollektion wurde erstmalig zum Melbourne Design Week 2020 in der Galerie Tolarno vorgestellt und Anfang des Jahres mit dem renommierten, international ausgeschriebenen Createurs Design Award 2021″ ausgezeichnet. Die Absicht, etwas noch nie Gesehenes zu schaffen und dem Betrachter die Impression eines Wunders, der Erbauung und Freude, zu vermitteln, ist den beiden Designern perfekt gelungen. Nun sind sie schon mit einer weiteren Kollektion beschäftigt .

Adam Goodrum et Arthur Seigneur „Cabinet Bloom“ featured by A&A

In einer Serie von Möbeln, oder besser, von funktionalen Kunstwerken erwecken A&A – Adam & Arthur die reinste Tradition der dekorativen Künste des 17. Jahrhunderts, die Technik der Strohintarsie, mit lebendigen Farben und Mustern zu neuem Leben. Gleichzeitig folgen sie einem aufwendigen Designkonzept, dass sich weit von dem Prinzip der Massenproduktion entfernt. Ihre Möbelobjekte werden mit CNC-Maschinen präzisionsgefertigt und verfügen über geschwungene und facettierte Oberflächen, die das Licht durch den natürlichen Glanz des Strohs über ihre Konturen gleiten lassen. Auch die Unterseiten, Schubladen und Hohlräume sind verkleidet. Mutige Farbkombinationen fügen eine weitere Dimension visueller Faszination hinzu, ebenso wie Seigneurs Einbeziehung von perlweißen Strohelementen, die die anderen Farbtöne akzentuieren. Die gemeinsamen Kreationen von Adam & Arthur scheren sich weder um Zeit und Budget, noch um Konventionen und Moden. Mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit finden sie eine moderne,  zeitgemäße Formensprache für Ihre Werke, in denen die Kostbarkeit von  exquisiter Handarbeit, stilsicherer Gestaltung und kulturellem Bewußtsein auf magische Weise mitschwingt.

Eineinhalb Jahre dauerte die Herstellung dieser Möbelstücke, deren Oberflächen aus bis zu 14.000 Strohhalmen bestehen, die alle von Arthur Seigneur, von Hand gefärbt und verarbeitet wurden.  Das Roggenstroh – einst als „das Gold der Armen“ beschrieben – wird auf altmodische Weise in Burgund (Frankreich) angebaut und geerntet. Es wird getrocknet und gefärbt, dann wird jeder Halm gespalten, auf der matten Seite verleimt und mit einer Faltmaschine auf einer Unterlage flachgepresst. Stroh ist mit einem natürlichen Silikatlack versehen, der es widerstandsfähig und wasserfest macht. Es ist auch hitze- und wasserbeständig, aber lichtempfindlich wenn es eingefärbt wurde. Mit seinem seidigen Griff und schimmernden Reflexen ergibt das dichte Nebeneinander der Strohhlame eine wunderbare Oberflächenstruktur. In der  Kollektion von A&A – Adam & Arthur spielt sie mit dem Licht und erzeugt Illusionen der Perspektive und der Symmetrie, einen ultra-farbigen kaleidoskopischen Effekt. Diese sowohl luxuriösen als auch verspielten Möbelobjekte wecken mit ihren brillanten geometrischen Mustern die Liebe auf den ersten Blick.

A&A – Adam & Arthur

In den Pariser Ateliers von Lison de Caunes, der wohl berühmtesten fanzösischen Expertin für Strohintarsien, bei der auch Arthur Seigneur die Geheimnisse dieses jahrhundertealten Handwerkskunst lernte, kann man auch Praktika machen – ein Wochenende oder auch länger.