Einfach brillant – Künstler-Juweliere der 1960er und 1970er Jahre: Pforzheim vom 27. 03. bis zum 27. 06.2021

Ring für Cartier | Gold, Diamant, Smaragd, Rubin, Saphir, Türkis | Roger Lucas | Canada um 1959 | Courtesy of the Cincinnati Art Museum, Kimberly-Klostermann-Sammlung | Foto:Tony Walsh

Diese Ausstellung „Einfach brillant“ stammt aus einer der wichtigsten Privatsammlungen der Welt und wurde zusammengestellt von der in Cincinnati ansässigen Kimberly Klosterman. Das Cincinnati Art Museum stellte sie als Leihgabe zur Verfügung. Gezeigt werden die Arbeiten einer internationalen Gruppe unabhängiger Juweliere sowie bedeutender Juweliershäuser. Die Schmuckdesigner und -hersteller der 1960er und ‘70er Jahre waren in ihrer Vision kompromisslos. Sie brachten den Schmuck auf ein neues künstlerisches Niveau, das mit den radikalen Veränderungen der Gesellschaft in diesen Jahrzehnten einherging.

Brosche | Gold, Turmalin, Diamanten | Andrew Grima | Italien, England 1959 | Courtesy of the Cincinnati Art Museum, Kimberly-Klostermann-Sammlung | Foto:Tony Walsh

Der Schmuck der 1960er und 70er Jahre war revolutionär. Während in den 50ern Zurückhaltung vorherrschte, so wurden die 1960er Jahre zu einer Ära der jugendlichen Rebellion und des radikalen kulturellen Wandels – und ein neuer Schmuckstil war Teil dieses Zeitgeistes. Rock ’n‘ Roll, der Vietnamkrieg, die Kennedy-Attentate, die Bürgerrechts- und Frauenbewegung, der weit verbreitete Gebrauch halluzinogener Drogen und das Konzept der freien Liebe werden alle mit diesen turbulenten Jahrzehnten in Verbindung gebracht. Von Plastikreifen-Ohrringen des Weltraumzeitalters bis zu Perlenketten der Hippies drückten Schmuckstücke Individualität, Nonkonformität und die ästhetischen, politischen und intellektuellen Werte der Person aus, die sie trug.

Abgesehen von diesen Ausdrucksformen in preiswertem, für alle zugänglichem Modeschmuck, nahmen die feinen Schmuckstücke in gleicher Weise die Stimmung der Zeit auf. Junge Schmuckdesigner wollten nicht mehr einfach nüchterne Kugeln kreieren, die die aktuelle Mode unterstützen. Sie betrachteten sich in erster Linie als Künstler, in zweiter Linie als Juweliere und näherten sich ihrem Werk wie jeder Maler oder Bildhauer. Sie arbeiteten in Gold, konzentrierten sich auf organische Formen, bevorzugten abstrakte Formen und Konzepte, die mit den Trends des Weltraumzeitalters zusammenhingen. Sie verwendeten unkonventionelle Materialien und waren unübertroffen im Umgang mit deren Textur und im Maßstab, den sie in ihre Entwürfe einbrachten.

Ausstellungsfilm

Ausstellungskatalog:
Cynthia Amnéus (Hg.): Simply Brilliant. Artist-Jewelers of the 1960s and 1970s. Cincinnati Art Museum, 2020. 256 Seiten, 26,5 x 24 cm, Farbabbildungen, Text in Englisch, ISBN 978-1-911282-52-5, 48 €

Schmuckmuseum Pforzheim
Jahnstraße 42
75173 Pforzheim

Öffnungszeiten: Das Schmuckmuseum Pforzheim hat wieder geöffnet. Bitte melden Sie sich für Ihren Besuch telefonisch unter der Nummer 07231/39-1855 an, vielen Dank.
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