Danner-Preis 2020 | 100 Jahre Danner-Stiftung: München vom 15.102020 bis 17.01.2021

Bettina Dittlmann. Brosche „Wohin“, 2019. Eisen, Lot, Emaille, Granate, Pyrit, Neodymscheibenmagnet. Danner-Preis 2020. Foto: Danner-Stiftung. Eva Jünger

Zeitgenössisches Kunsthandwerk aus Bayern in einem Haus für moderne Kunst, Architektur, Grafik und Design: Die Ausstellung zum Danner-Preis 2020 nimmt damit einen wichtigen Aspekt des Programms der Pinakothek der Moderne auf: den Austausch zwischen freier und angewandter Kunst. Die Danner-Stiftung, 1920 in München gegründet, gehört zu den renommiertesten Einrichtungen in Europa zur Förderung des Kunsthandwerks. Seit 1984 verleiht die Stiftung im Turnus von drei Jahren für herausragende kunsthandwerkliche Leistungen den nach ihr benannten Preis.
Nach 1996 ist es bereits das zweite Mal, dass Die Neue Sammlung die Einladung zur Ausstellung des Danner-Preises ausgesprochen hat, wodurch die seit Langem währende Verbundenheit beider Institutionen in Fragen des Kunsthandwerks zum Ausdruck kommt.

 

 
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Otto Baier. Objekte “Stromboli“ und „Vulkano“, 2019. Titan. Danner-Ehrenpreis 2020. Foto: Danner-Stiftung. Eva Jünger

 

2020 wird zum 13. Mal der Danner-Preis verliehen, eine der bedeutendsten Auszeichnungen in diesem Bereich. Der Wettbewerb fördert neue gestalterische Ideen und Entwicklungen im Kunsthandwerk und steht unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministers für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger. Eine international besetzte Fachjury vergibt den Preis, der anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums der Stiftung diesmal mit 20.000 Euro dotiert ist.

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Peter Bauhuis. Kettenskulpturen „K5“,„K6“, „K7“ und „K9“ aus der Gruppe „chain chained“, 2019.Silber, legiert mit Kupfer, Silber legiert mit Zink, Silber, Silber 925, Goldlegierung, Bronze, nordisches Gold (Gelbbronze), Wachsausschmelzverfahren. Danner-Ehrenpreis 2020. Foto: Danner-Stiftung. Eva Jünger

 

Die Schmuckkünstlerin Bettina Dittlmann erhält den Danner-Preis 2020 für ihre Magnetbrosche „Wohin“. „Bettina Dittlmann setzt Magnete in ihre Schmuckarbeiten ein, um verbliebenen und poveren Materialien wie Zunder, Eisenstaub oder Eisendraht eine neue Form zu geben ohne dabei eine endgültige Gestalt zu formulieren. Dieses radikale Bekenntnis zu Erneuerung, Mitwirkung und Veränderung verleiht ihrem Werk eine sozialgesellschaftliche und politische Relevanz. Ihr Schmuck ist in diesem Sinne auch ein Angebot an seine Träger*innen, aktiv Verantwortung zu übernehmen“ wie es Angelika Nollert in ihrer Laudatio formuliert.
Die Ehrenpreise gehen an Otto Baier für seine Titanobjekte „Stromboli“ und „Vulkano“, an Peter Bauhuis für vier seiner Objekte „Skulptur/Kette“, an Petra Bittl für ihre Keramikgefäße „Paar“ und „Wintergestalt“ und an Paul Müller für seine grazilen Kerzenleuchter.

Siehe auch die ausführliche Vorstellung der Preisträger in meinem früheren Blogbeitrag

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Petra Bittl. Gefäße „Paar“ und „Wintergestalt“, 2019. Steinzeugton, Porzellan, Salzglasur. Danner-Ehrenpreis 2020. Foto: Danner-Stiftung. Eva Jünger

 

Im Laufe seiner 36-jährigen Geschichte hat der Danner-Preis nicht an seiner Attraktivität und Bedeutung verloren. So beteiligten sich am Wettbewerb 2020 rund 200 Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker. Als ausstellungswürdig befand die Jury die Arbeiten von 33 weiteren Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmern für die Danner-Preis-Ausstellung.
Auch in diesem Jahr war es der Stiftung ein wichtiges Anliegen, handwerklich und künstlerisch qualitätvolle Werke in Verbindung mit aktuellen Tendenzen im Kunsthandwerk zu präsentieren. Damit steht der Danner-Preis stellvertretend für die Ziele der Stiftung, etablierte Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker ebenso zu fördern wie junge Talente und einen lebendigen Diskurs zur Fortentwicklung des Kunsthandwerks zu ermöglichen.

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Paul Müller. Kerzenleuchter „Stativ für eine Kerze“, „Stilles Fest 1 + 2“ und „Lichtträger“, 2019. Edelstahl. Danner-Ehrenpreis 2020. Foto: Danner-Stiftung. Eva Jünger

 

Aus Anlass des 100-jährigen Gründungsjubiläums der Stiftung wird der Bayer. Kgl. Hofgoldschmied Karl I Rothmüller als ihr Ideengeber und Initiator in der Ausstellung gewürdigt. Arbeiten von seiner Hand sind auch zu sehen in der Ausstellung „MUC / Schmuck, Perspektiven auf eine Münchner Privatsammlung“, Stadtmuseum München (13.11.2020 – 05.04.2021).
Weitere Objekte aus der Sammlung der Danner-Stiftung werfen das Licht auf eine fast völlig unbekannte Facette der Stiftung. Darunter eine noch nie zuvor gezeigte Arbeit von Stanislav Libenský und Jaroslava Brychtová, den beiden Begründern der internationalen Studio-Glas-Bewegung in Europa.

Weitere Ausstellerinnen und Aussteller

Pit Arens
Alexandra Bahlmann
Ute Kathrin Beck
Veronika Beckh
Roswitha Berger-Gentsch
Barbara Butz
Christiane Englsberger
Christoph Finkel
Anne Fischer
Josef Forstmaier
Doerthe Fuchs
Angela Geisenhofer
Rita Maria Walburga Große-Ruyken
Sebastian Hepp
Askan Hertwig
Melanie Isverding
Martin Kargruber
Friederike Maltz
Julia Obermaier
Cornelius Réer
Gerd Rothmann
Cahtherine Sanke
Juliane Schölss
Bettina Speckner
Gisbert Stach
Nikolaus Steindlmüller
Christoph Straube
Barbara von Taeuffenbach
Peter Verburg
Katharina Velt
Christine Wagner
Christoph Weisshaar
Christiane Wilhelm

Die Neue Sammlung – The Design Museum

Türkenstraße 15
80333 München

Öffnungszeiten: Täglich 10:00 – 18:00, DO 10:00 – 20:0
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