Im Frechener KERAMION Museum werden Keramiken zu einem recht theoretischen
Thema gezeigt: Kunst + Handwerk lautet der Titel für die Präsentation der über
100 Arbeiten aus dem eigenen Bestand.
Kunst und Handwerk, diese Begriffe scheinen Antipoden zu sein im Umgang mit
keramischen Materialien. Wird Keramik in der bildenden Kunst aktuell geradezu als
„Geheimtipp“ favorisiert, haben keramische Manufakturen um ihr Dasein zu kämpfen,
gelten keramisch arbeitende Künstler häufig als ausschließlich auf das
Handwerkliche beschränkt.
Die Ausstellung geht mit Stücken aus dem eigenen Bestand Fragen nach Deutungen
der Begriffe „bildende“ oder „freie“ und „angewandte“ Kunst, Kunstgewerbe,
Kunsthandwerk und Design nach. Dabei begreift sich die Zusammenstellung der
Keramiken als eine Versuchsanordnung, die nicht den Anspruch erhebt, Antworten
zu geben. Vielmehr ist beabsichtigt, durch Fragestellungen die Schwierigkeiten einer
Einordnung von Keramiken aufzuzeigen.
Nach welchen Kriterien werden Objekte bewertet und den verschiedenen Kategorien
zugeordnet? Welche Einordnungshilfen gibt es? Kann die Urheberschaft eines
Objektes als Kriterium angesehen werden oder auch die Ausbildung des Herstellers,
das Produktionsverfahren, die gesellschaftliche Relevanz und Originalität eines
Objektes, der Ort und die Form seiner Präsentation oder eine mögliche
Funktionalität?
Zudem ist die Meinung der Besucher zu diesem Thema gefragt. Eine Tafel bietet viel
Raum für ihre Ideen, Meinungen und Vorstellungen. Und wen die Theorie nicht
interessiert, kann sich über bemerkenswerte Keramiken der verschiedenen
Stilrichtungen freuen. Bekannte Namen wie Pablo Picasso sind ebenso vertreten wie
Koryphäen der Studiokeramik oder die in Frechen zu Beginn des 20. Jahrhunderts
produzierte Ooms´sche Keramik. (Pressetext)
Stiftung KERAMION, Zentrum für moderne+historische Keramik
Bonnstraße 12, 50226 Frechen
Öffnungszeiten: Di.-Fr. und So. 10 – 17 Uhr | Sa. 14 – 17 Uhr