Eine wunderbare Ausstellung des Museums der Moderne Mönchsberg in Salzburg stellt uns das Werk der Künstlerin Wiebke Siem unter dem Titel „das maximale Minimum“ vor.
Wiebke Siem – 2014 mit dem renommierten Goslarer Kaiserring ausgezeichnet – wurde in den 1990er-Jahren mit raumgreifenden Installationen bekannt, in denen sie Alltagsdinge wie Kleidungsstücke, Schuhe, Taschen oder Spielzeug verfremdete oder in überdimensionierte Objekte übersetzte. Aus Möbelstücken, häuslich konnotierten Gegenständen und Materialien sowie skurrilen, oft marionettenartigen Figuren entstehen psychologisch aufgeladene, ebenso beklemmende wie humorvolle Installationen, die Fragen nach gesellschaftlichen Rollenbildern aufwerfen.
Wiebke Siem bedient sich in ihrer künstlerischen Arbeit immer wieder einer Formensprache und Präsentationsweise, die auf den Kontext ethnologischer Sammlungen verweisen. Damit kommentiert sie die problematischen Strategien, die in der Moderne bei der Aneignung außereuropäischer Kunst verfolgt wurden. Neben motivischen Anleihen aus der Kunst- und Kulturgeschichte spielt die kritische Auseinandersetzung mit den Mechanismen des männlich dominierten Kunstbetriebs eine wichtige Rolle in Wiebke Siems Schaffen.
Die Ausstellung kam aus dem Kunstmuseum Den Haag (11.06. 2022 tbis 30.10.2022) wo sie, wie jetzt auch in Österreich, die erste Soloschau der Künstlerin war bzw. ist. Sie wandert weiter, vom 01.06.2023 – 17.09.2023 in das Kunstmuseum Bonn
Zur Ausstellung erschien eine Publikation.
Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr | Mi 10–20 Uhr
