Jetzt – von hier…, zeitgenössische Keramik aus Deutschland: Heidelberg bis 06.11.2022

Elke Sada, Anigena (Hallstattpiece) 2022, 51 x 25 x 24 cm (links) & Rupicola (Hallstattpiece) 2022
, 51 x 35 x 28 cm (right) Photo @Jakob Adolphi

Herkunft ist Schicksal – auch keramisch. Vermittelte Techniken und Vorlieben bleiben durch Zeiten spürbar. Die am 4.September eröffnete Ausstellung in der Heidelberger Galerie Marianne Heller mit Arbeiten von 17 deutschen Keramikerinnen und Keramikern macht dies deutlich. Paritätisch in Ost und West geteilt lässt sie die Spur deutsch-deutscher Trennung in keramischen Ästhetiken merken.

Sebastian Scheid_Heller2022
Sebastian Scheid

Die ressourcenreiche Keramik West-Deutschlands war geprägt von handwerklicher Perfektion und technologischer Spitzenleistung: Gefäße aus Steinzeug, Porzellan, exquisite Glasuren wurden obligat, Makellosigkeit, edle Einheit von Form und Glasur Programm, Überbietungen in Handwerk und Technik Handschrift. Die künstlerische Keramik Ost-Deutschlands, materiell weniger gesegnet, kultivierte eine Ästhetik des Niedriggebrannten, frönte einer materialbetont-expressionistischen Freiheit des Gefäßes: Irdene Qualität wurde zum persönlichen Ausdruck. Maßgebend war die Burg Giebichenstein mit der Lehrerin Gertraud Möhwald.

Johannes Nagel_©TomDachs
Johannes Nagel | Foto:©TomDachs

Nicht alles geht in diesem Gegensatz noch auf, aber vieles. Andere Bedingungen schaffen andere Werte. Doch nicht zuletzt darum entsteht kein beliebiges Einerlei der zeitgenössischen Keramik in Deutschland, sondern eine ungemein fruchtbare Pluralität auf höchstem Niveau.
(Text: W. Lokau)

Werke folgender Künstler sind ausgestellt (alle verlinkt):
 

Galerie Heller
Friedrich-Ebert-Anlage 2
Im Stadtgarten
D-69117 Heidelberg

Öffnungszeiten: Di – Fr 11:00 – 13:00 und 14:30 – 18:00 Uhr
Sa 11:00 – 16:00 Uhr und nach Vereinbarung