Die Ausstellung „Überreste der Zukunft“ wird am 8. Juli im Officinet in Kopenhagen eröffnet. Hier laden die beiden jungen Talente Daniela Bergschneider (DE/NO) und Lisbet Thorborg Andersen (DK) das Publikum in eine Installation ein, die Assoziationen an eine archäologische Ausgrabung weckt. Normalerweise beschäftigt sich die Archäologie mit Relikten aus der Vergangenheit, aber die Künstler drehen den Spieß um und schaffen eine Erzählung über Relikte des Lebens in der Zukunft. In Keramik und Textilien entsteht eine unbekannte Welt aus miteinander verbundenen Lebensformen und geheimnisvollen Artefakten.

Bergschneider und Thorborg Andersen erforschen Porzellan und die Bezüge des Materials zu Knochen, die in den skulpturalen Fossilien der Zukunft der Ausstellung zu sehen sind. Die Knochen bilden die innere Struktur des menschlichen und tierischen Körpers. Sie halten uns zu Lebzeiten zusammen und bleiben unter unserer Haut verborgen, bis wir sterben. Wenn sich der Körper zersetzt, sind die Knochen die letzten Überreste. Auf diese Weise reichen sie sowohl nach vorne als auch zurück in die Vergangenheit. Sie symbolisieren den Übergang zwischen Leben und Tod und erinnern uns gleichzeitig an die Gemeinschaft zwischen Menschen und anderen Lebewesen.
Als organische Bausteine und geheimnisvolle Lebewesen haben die Knochen das Interesse von Bergschneider und Thorborg auf unterschiedliche Weise geweckt. Mit dieser Ausstellung laden uns die beiden Künstler in eine Welt miteinander verbundener Lebensformen ein, die wir schon vergessen hatten. Damit weisen sie auf die unbekannten Aspekte des Lebens auf der Erde hin und legen nahe, dass es etwas gibt, das wir Menschen nicht ohne weiteres verstehen, aber vielleicht unbewusst kennen. Um dies zu verwirklichen, müssen wir unsere eigene Verbindung mit dem größeren Zusammenhang, der die Natur ist, wiederentdecken.
Daniela Bergschneider schafft organische Strukturen in Textilien und Keramik, die Wachstumsprozesse in der Natur imitieren. Die skulpturalen Werke sind wie Körper aus Hunderten von Porzellanelementen aufgebaut, die von einem leichten und flexiblen Gewebe umgeben sind. Sie spiegeln gleichzeitig unser inneres und äußeres Selbst wider, durch Knochen und Haut, Textur und Umhüllung.

Lisbet Thorborg Andersen beleuchtet das Thema aus einem anderen Blickwinkel. Mit ihren Händen und Abdrücken von Tierknochen, die sie in der Natur findet, formt sie Hohlräume in Sand, die sie in Ton gießt. Die Objekte erscheinen als archäologische Funde, reichen aber als imaginäre Wesen oder undefinierbare menschliche Artefakte in die Zukunft. So spielen sie mit dem Geheimnis der Beziehung des Menschen zur Natur.
Beiden Künstlern geht es darum, etwas, das sich nicht in Worten ausdrücken lässt, visuell und materiell zu gestalten. Ihre Objekte befinden sich in einer Art Zwischenzustand, irgendwo zwischen dem Lebendigen und dem Toten, dem Natürlichen und dem Menschlichen, dem Fremden und dem Erkennbaren. Mit der Ausstellung im Officinet vereinen Bergschneider und Thorborg Andersen scheinbar widersprüchliche Zustände in einem fiktiven Universum aus miteinander verbundenen Lebensformen und mystischen Artefakten. (Pressetext us dem Dänischen)
Officinet – Danske Kunsthåndværkere & Designere
Bredgade 66
1260 København K. / Dänemark
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 12-16 Uhr, Donnerstag 12-18 Uhr
