König Friedrich II. von Preußen, der von der Geschichte mit dem Beinamen „der Große“ bedacht wurde, war auch einer der größten Porzellan-Liebhaber aller Zeiten. 1763 erwarb Friedrich vom Kaufmann Johann Ernst Gotzkowsky die Berliner Porzellanmanufaktur. Er nannte sie KÖNIGLICHE PORZELLAN-MANUFAKTUR BERLIN – die KPM produziert bis heute.

Der König hatte fortan eine eigene Manufaktur, in der er nach seinen persönlichen Wünschen bestellen konnte, und war nicht länger auf die Manufaktur im sächsischen Meissen angewiesen. Dort warben die Berliner den Modelleur Friedrich Elias Meyer ab, ein Schüler des legendären Meissener Modellmeisters Johann Joachim Kändler. Meyer verlieh dem Friederzianischen Porzellan die Leichtigkeit und Eleganz, für die es berühmt werden sollte. Seine Residenzen wollte Friedrich der Große mit entsprechenden Porzellanservicen ausstatten, für die Meyer schließlich die Entwürfe lieferte.

Auch für das Stadtschloss im schlesischen Breslau wünschte der König sich ein eigenes Service. Hierfür schuf Meyer 1767 die Form Antikzierrat, die heute unter dem Namen ROCAILLE bekannt ist. Die Oberfläche wird durch farbenprächtige naturalistische Blumen geschmückt, die von einem blauen Schuppenmosaik und Goldmalerei gerahmt werden. Das Service für das Breslauer Stadtschloss zählt bis heute zu den elegantesten Dekoren der Porzellangeschichte. Der sommerliche Tisch des Monats im Hetjens ist mit einer Ausformung des Services um 1900 eingedeckt – eine Epoche, die für ihre hochqualitätvolle Malerei in der KPM bekannt ist. Die Leihgaben aus Privatbesitz werden durch Stücke aus der Sammlung der KPM Berlin vervollständigt. (Pressetext)
Hetjens Deutsches Keramikmuseum Palais Nesselrode
Schulstraße 4
40213 Düsseldorf
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11–17 Uhr, Mittwoch bis 21 Uhr
