Unter dem Titel „Beast“ stellt die Galerie Puls die Menagerie der französischen Künstlerin Marina Le Gall aus – gleichzeitig verstörend und anrührend entspringen diese tierischen Wesen einem genialen Balanceakt zwischen Malerei und Skulptur. Marina Le Gal ist durchaus auch Zeichnerin, Malerin, sucht aber oft nach einer Dicke in der Farbe, einer Textur, einer Farbmaterie. In dieser Hinsicht gefällt ihr die keramische Glasur. Die skulpturale Form unterliegt dann einer sehr freien Malerei, einer lockeren Geste, die dem Stück Bewegung verleihen kann. Emaille bietet ihr die gesuchte Vielfalt an Möglichkeiten. Marina Le Gall stammt vom Land und kennt die Natur, der sie regelmäßig begegnet (Gruppen von Papageientauchern auf den Inseln im Norden der Bretagne, Füchse, Wölfe, Kaninchen…). Fauna und Landschaften fesseln sie ebenfalls. Sie schafft eine Synthese aus beidem. Ihre Tiere triefen von einer sich bewegenden Landschaft, einer verwaschenen Landschaft, wie aus dem Fenster eines Zuges wahrgenommen.
In vielerlei Hinsicht kann ihr Ansatz mit dem der naturalistischen Maler verglichen werden, doch besondere Installationen sowie die Vermenschlichung bestimmter morphologischer Details, können, sobald sie mit einem Titel verbunden sind, einen Widerspruch, eine Absurdität oder einen Unsinn hervorheben, eine Konsumgesellschaft anprangern oder die Verzweiflung über eine vom Menschen zu sehr beherrschte und nunmehr jeder Wildheit entbehrende Natur zum Ausdruck bringen. Die Werke von Marina Le Gall haben etwas von einer Fabel oder einer Zeichnung. Es gibt keine Groteske, sondern eine raue Wahrheit, die zwischen den Zeilen verborgen ist. (nach dem franz. Pressetext)
Puls Contemporary Ceramics
Annette Sloth
Edelknaapstraat 19 rue du Page (Châtelain)
B-1050 Brüssel
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 13.00 bis 18.00

