Das raumwerk im Münchener Westend zeigt die unter dem Eindruck der Pandemie entstandene Werkgruppe »Horses and the Sky at Night«. Kraftvoll und funkelnd zeugen die Kunstwerke von den Gefühlen und Umständen dieser für uns alle herausfordernden Zeit.
Es kommt selten vor, dass Helen Britton ihren Werken Worte voranstellt. Die Gruppe von Arbeiten – Schmuck, Malerei und Skulptur – mit dem Titel »Horses and the Sky at Night«, hat jedoch eine ganz besondere Entstehungsgeschichte, die Britton so erläutert: »In einer Zeit der Trauer um Verlorenes war es diese innere Welt der kraftvollen Bilder, die mir Trost spendete. Ich arbeitete in meinem Kelleratelier, ohne Blick auf den Himmel, in einem Land, das nicht meine ursprüngliche Heimat ist. Während ich mich nach der Freiheit sehnte, die ich einmal hatte, sind diese Arbeiten aus einem Rückzug in die Freiheit der Kunst entstanden, als sich die Türen zu dem Leben, das ich gewohnt war, schlossen.«

Sie konzentrierte sich auf Dinge, die ihre Vorstellungskraft beflügeln: das Pferd als Symbol für den ungezähmten Geist und den geheimnisvollen, dunklen Nachthimmel, übersät mit funkelnden Sternen, die für etwas Größeres und Fesselndes stehen.
Britton bearbeitete das Thema mit demselben Impetus über verschiedene Medien hinweg: Es entstanden Gemälde – dreidimensionale Objekte mit energischem Pinselduktus, mit Farbe auch auf dem Rahmen und dem Glas. Es entstanden Skulpturen, darunter ein Pferd aus Zement, massiv und archaisch, das Blätter und Sternenlicht auf seinem breiten Rücken sammelt. Es entstanden Schmuckstücke, kunstvolle Anhänger aus Galalith, Pferde – scheinbar den Bildern entsprungen – , Broschen – wiederum Pferde – mit haufenartig angeordneten Steinen.
»Sind das Wolken oder eine Last, wie das Gewicht des Wissens?«, fragt sie. Außerdem ein silbernes Pferd, das ein grünes Blatt in sich trägt, vielleicht Hoffnung? Die Werke sind Zeugen der Zeit der Pandemie, »die Gefühlszustände widerspiegeln und den Wunsch ausdrücken, ungestüm zu rennen, das ungezähmte Tier am Himmel zu sein: frei!«
Helen Britton wurde 1966 in Australien geboren und lebt und arbeitet seit über 20 Jahren in München. Unter normalen Umständen ist sie in der ganzen Welt unterwegs, als Gastdozentin, bei Ausstellungen und immer wieder in ihrer Heimat, Australien. Mit den ebenfalls international renommierten Künstlern David Bielander und Yutaka Minegishi teilt sie in München ein Atelier. In der Ausstellung »Horses and the Sky at Night« zeigt Helen Britton die gesamte Bandbreite ihres Schaffens: Schmuck, Malerei, Skulptur. Die Ausstellung bildet den Auftakt zu der in diesem Jahr von Helen Britton kuratierten »Schmuck«, der Sonderschau der Internationalen Handwerksmesse. Diese Veranstaltung wurde pandemiebedingt vom ursprünglichen Märztermin auf den 6. bis 10. Juli 2022 verschoben. (Pressetext)
raumwerk – Concept Store und Galerie
Schwanthalerstraße 125
80339 München-Westend
Öffnungszeiten: Donnerstag & Freitag von 14 bis 19 Uhr, Samstag von 11 bis 14 Uhr
