Im Tau des Morgens: Düssseldorf bis 06.02.2022

Plastik "Forms Inverse & Multiply-0704", Porzellan, glasiert, Harumi Nakashima (geb. 1950), Japan, 2007 | Foto: Hetjens - Deutsches Keramikmuseum

Das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum präsentiert vom 9. September bis zum 6. Februar die neue Sonderausstellung „Im Tau des Morgens – Highlights japanischer Keramik aus 160 Jahren“. 

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Blick in die neue Sonderausstellung „Im Tau des Morgens – Highlights japanischer Keramik aus 160 Jahren“ | Foto: Hetjens – Deutsches Keramikmuseum

Die Herstellung von Keramik wird in Japan besonders hoch angesehen. Anlässlich des 160-jährigen Jubiläums der deutsch-japanischen Freundschaft zeigt das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum ausgewählte Exponate japanischer Keramikkunst aus drei Jahrhunderten, darunter Gefäßkeramiken aus der Sammlung Prof. Helmut Hentrichs.
Nach über 200 Jahren der Abschließung Japans ebnete die Wiederaufnahme der Handelsbeziehung mit dem Westen auch den Weg für einen bis dato nicht gekannten kulturellen Austausch. Vor allem die elfenbeinfarbenen Satsuma-Keramiken mit ihren prächtigen Malereien erregten auf den Weltausstellungen in Wien (1873) und Philadelphia (1876) großes Aufsehen und entwickelten sich zu wahren Exportschlagern.

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Blick in die neue Sonderausstellung „Im Tau des Morgens – Highlights japanischer Keramik aus 160 Jahren“ | Foto: Hetjens – Deutsches Keramikmuseum

Im 20. Jahrhundert dienten die Schöpfungen japanischer Studiokeramiker zahlreichen westlichen Kolleginnen und Kollegen als Inspiration. Hier gilt Kanjirō Kawai gilt als einer der wegweisenden Töpfer Japans, die während der mingei-Bewegung (民芸, wörtl. „Kunst des Volkes“) die traditionelle Volkskunst zu einer neuen Blüte getrieben hatten. Europäische Keramikerinnen und Keramiker orientierten sich in den kommenden Jahrzehnten und bis heute an der japanischen Ästhetik und den traditionsreichen Herstellungstechniken wie dem Raku-Brand.

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Vase „Bottle with Peacock Glaze“, Porzellan, glasiert, Hideaki Miyamura (geb. 1955), New Hampshire, USA, 2019 | Foto: Hetjens – Deutsches Keramikmuseum

Zeitgenössische Keramikkünstler bringen die plastische Qualität des Tons bis an die Grenzen des Materials für bildhauerische Schöpfungen, die vor allem natürliche Formen zum Vorbild haben. Beeindruckend durch ihre Größe und ihre biomorphe Gestalt sind die Plastiken des Keramikkünstlers Harumi Nakashima, der in seiner Werkstatt unweit Nagoyas die charakteristischen blauen Punkte auf der Objektoberfläche anbringt. Auch die lange Tradition der Glasurtechnik wird von heutigen Künstlern weitergeführt: So greift Hideaki Miyamura mit seinen Lüsterglasuren eine Technik auf, die im 9. Jahrhundert in Mesopotamien aufkam und im Europa des Jugendstils eine Renaissance erlebte. Die Exponate belegen nicht nur die hohe technische Fertigkeit der Kunstschaffenden, sondern zeigen auch, wie lebendig und vielseitig die Keramikkunst bis heute in Japan ist.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Japanischen Generalkonsulats Düsseldorf
und findet in Kooperation mit dem EKŌ-Haus, Düsseldorf statt. (Pressetext)

Hetjens – Deutsches Keramikmuseum
Palais Nesselrode
Schulstraße 4
40213 Düsseldorf

Öffnungszeiten: täglich 11.00-17.00 Uhr, Mi 11.00-21.00 Uhr, Montags geschlossen