Jan Wege – Silber, Tombak, Eisen: Schwäbisch Gmünd bis 31.10.2021

Die Hansestadt Hamburg mit ihren charakteristischen Hafenanlagen und markanten Industriebauten hat den Gold- und Silberschmied Jan Wege seit seiner Kindheit geprägt und inspiriert.

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Jan Wege, Leuchter, Tombak, Höhe 11 cm | Foto http://www.jan-wege.de

Seine außergewöhnlichen Arbeiten aus Silber, Tombak oder Eisen vermitteln einen kraftvollen Ausdruck von Stabilität und Stärke, sind dabei aber sensibel gestaltet und formal von hoher Qualität. Die Stiftung Gold- und Silberschmiedekunst in Schwäbisch Gmünd ernannte Jan Wege zum Stadtgoldschmied 2020. Alle zwei Jahre ehrt diese traditionelleAuszeichnung international herausragende Gold- und Silberschmiede aus ganz Europa. Die Ausstellung im Labor im Chor ermöglicht spannende Einblicke in das Wirken von Jan Wege.(Pressetext)

 

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Jan Wege, Leuchter, Tombak, rutheniert, Höhe 20 cm | Foto http://www.jan-wege.de

Jan Wege verknüpft wie kein anderer seiner Zunft Verspieltheit und Experimentierfreude mit konstruktiver Strenge und technischer Brillanz im Metallschmieden. Seine Ernsthaftigkeit in der Entwicklung der Formen, die ja auch immer wieder das Dienende, das Nützliche zumindest im Sinn haben, bricht er gerne durch seinen sehr speziellen Umgang mit Flächen und Formen.

So ragen die Kerzen gerade… aus schräg auseinanderdriftenden Elementen mit sechseckigem Grundriß und geradezu malerisch beredten Oberflächen des Tombaks. Gleichzeitig  massiv und doch „instabil“ scheint die Impression des schwer wiegenden Leuchters. Geradezu leichtfüßig staksen dagegen seine Kollegen, formale Verwandte historischer Wassertürme, über den Tisch, gebaut, konstruiert, raffiniert.

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Jan Wege, Tombakvase, Tombak, Höhe 19 cm | Foto http://www.jan-wege.de

Mit Vorliebe erzählen Jan Weges Gefäßformen gedrungen und gewichtig von ihrer Begegnung mit der Esse und der gestalterischen Kraft ihres Schöpfers. Der würdigt ihre geometrischen Formen in sensibler Zwiesprache mit den Buntmetallen  – als eine starke Verlockung für Auge und Hand. Er stellt sie als geometrische Körper in die Welt, ganz bei sich. Dann wieder „zieht“ er quasi Schübe, Simse, Stäbe aus den Flächen, parziell, als wären sie lebendig, als würde ein Geheimnis gelüftet und steigert diese Variationen in jenem Gefäß das, einer Schutzmantelmadonna gleich, ungezählte kleine Schachtelformen hinaus und übereinander purzeln lässt.

Omnipräsent ist diese Lust an dem Material, an der unterhaltsamen Gleichzeitigkeit von Massivität und Leichtigkeit. Die anspruchsvollen technischen Herausforderungen löst der Metallkünstler in einem inspirierenden Spiel mit Formen und Flächen auf.

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Jan Wege, Teekanne, Silber 925/- und Grenadillholz, Höhe 16 cm | Foto http://www.jan-wege.de

Daneben präsentiert er konzentrierte Meisterschaft in makelosem Silbergerät. Funktionalät in  geometrischer Strenge: Kannen, deren Schnaupen und Griffe gekonnt angesetzt die Grundform umtanzen, weiterführen, in Bewegung setzen. Formen und Linien, aus Silber, aus Holz, umkreisen die Statik der Objekte wie die Ideen des Künstlers die beglückende Vollendung seiner Werke. Man kann sie betrachten, darüber sinnieren, philosophieren … eine Blume oder Kerze hinein stellen, sich  Tee oder Milch einschenken – sehr gediegen, sehr viel Spass!

© Schnuppe von Gwinner

 

Labor im Chor im Prediger
Galerie und Forum für Angewandte Kunst
Bocksgasse
73525 Schwäbisch Gmünd

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag  14-17 Uhr |Samstag, Sonn- und Feiertag  11-17 Uhr