Mitte der 1980er Jahre richtete der gebürtige Würzburger Jochen Rüth sich eine erste eigene Werkstatt ein, frühe Anerkennung fand er mit dem Richard-Bampi-Preis. Dass Jochen Rüth ein „Selbstlerner“ sei, liest man. Er ist kein Autodidakt, aber es zeichnet ihn die Neugier, die Eigenheit des Autodidakten aus. Vorgeschriebene Wege kennt er nicht. Die Faszination für den plastischen Werkstoff Ton treibt den Keramiker an, der nun seit mehr als zwei Jahrzehnten in Altisheim bei Donauwörth lebt und arbeitet. Im Keramikmuseum Staufen stellte er 2004 schon einmal aus. Diesmal zeigt er hier, wie er auf kraftvoll gedrehten porzellanenen Gefäßkörpern den alten chinesischen Ochsenblut- und Seladonglasuren innovative Schattierungen abgewinnt. Den komplementären Kontrast dazu bilden seine rau-schrundigen, freiplastischen Vasen. Wie ein abrupter Aufbruch ins Unbekannte stehen sie vor Augen.
Vulkanisches Gestein fällt einem bei den zerklüfteten Vasen ein. Die unberechenbare Kraft der Natur findet darin ein Echo. Und in ihrer Dynamik korrespondieren diese naturhaften Dinge doch auch mit den Glasurflüssen auf dem schön gerundeten Porzellan. Diese gestaltet Rüth denkbar frei, so als würden die Farben noch ununterbrochen, Tropfen und Nasen bildend, gegen den unbedeckten Gefäßfuß hin rinnen. Der gebundenen Form fügt er mit sicherer Hand dies informelle Bild hinzu. (Pressetext)
Vom 9. April bis zum 16. Mai zeigt Jochen Rüth seine Gefäße im Studio Keramikmuseum Staufen. Corona-bedingt findet leider keine Vernissage statt. Die Rede des Kunstkritikers Volker Bauermeister liegt aus. Der Besuch der Ausstellung ist nach Terminvereinbarung von Mi-Sa 14-17 Uhr und So 12-17 Uhr möglich. Anmeldung unter Tel. 07633 6721 oder Mail an keramikmuseum-staufen@t-online.de.
Wettelbrunner Str. 3
79219 Staufen i. Brsg.
Öffnungszeiten: Der Ausstellungsbesuch ist aber nach Terminvereinbarung möglich! Bitte nehmen Sie Kontakt mit dem Keramikmuseum auf:
Tel. 07633 6721 oder Mail an keramikmuseum-staufen@t-online.de
