Common Knowledge – Design in Zeiten der Informationskrise: Dresden vom 04.07. bis 01.11.2020

Bureau d’etudes, Infowar / World Media, 2019

Mit der Ausstellung „Common Knowledge – Design in Zeiten der Informationskrise“ präsentiert das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ab dem 4. Juli 2020 einen Querschnitt der Hauptausstellung der BIO26 | Design Biennale aus Ljubljana – Europas ältester Designbiennale seit den 1960er-Jahren. Die 26. Ausgabe des alle zwei Jahre vom Museum für Architektur und Design (Muzej za arhitekturo in oblikonvanje, MAO) organisierten internationalen Festivals wurde gemeinsam von Thomas A. Geisler, Direktor des Kunstgewerbemuseums, und der brasilianischen Kuratorin und Journalistin Aline Lara Rezende konzeptioniert und widmete sich einer der größten Herausforderungen unserer Zeit: der Wechselbeziehung zwischen Informationskrise und Gesellschaft.

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“Commonplace Book” (Installation, 2015) von Commonplace Studio – Ausstellungsansicht BIO|26 @ Museum of Architecture & Design (MAO) Ljubljana, Copyright: MAO, 2019.

Unter der Fragestellung nach der Rolle und dem Potenzial von Design bei der Gestaltung von Wissen und Wahrheit – auch mit Blick auf die sogenannte postfaktische Ära – entstanden im interkulturellen Austausch und in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Gestalter*innen, Architekt*innen, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Kommunikationsexpert*innen, Bildungsfachleuten und Soziolog*innen Projekte und Ausstellungen, die vom 14. November 2019 bis 9. Februar 2020 an verschiedenen Orten in Ljubljana zu sehen waren. An sechs Beispielen, einer Bibliothek, einem Museum, einer Universität, einer Tageszeitung, einem Seniorenheim und einem botanischen Garten wurden Ansätze erarbeitet, wie Wissen zugänglich gemacht, produziert und vermittelt werden kann. Die Ausstellung im Kunstgewerbemuseum gibt filmische Einblicke in diese zum Teil sehr ortsspezifischen Lösungsvorschläge, eingebettet in eine Gesamtschau von zeitgenössischen Arbeiten – vom Prototyp bis zum Produkt – mit Referenzen zur Medien- und Designgeschichte.

„Keine Generation vor uns hatte schneller Zugriff auf Wissen und Informationen und dennoch stecken wir in einer tiefen Krise der Verarbeitung und des Vertrauens. Nicht zuletzt beeinflusst dies unser Handeln in Bezug auf den Klimawandel oder die aktuelle COVID19-Pandemie. Design kann ein Katalysator sein, der die Informationskrise verschlimmert – es kann sich aber auch in die Diskussion einschalten und Teil der Lösung werden“, fasst Thomas A. Geisler zusammen.

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“Curiosity Cabinet” (Interaktive Installation, 2014) von Commonplace Studio – Ausstellungsansicht BIO|26 @ Museum of Architecture & Design (MAO) Ljubljana, Copyright: MAO, 2019.

Die Ausstellung im Wasserpalais in Schloss Pillnitz umreißt in fünf Themenräumen klassische und neue Handlungsfelder in der Gestaltung und Vermittlung von Wissen und spannt den Bogen von künstlerischer Datenverarbeitung über das Informations- und Mediendesign bis hin zu investigativen und spekulativen Designansätzen. Darunter sind großformatige Infografiken des französischen Künstlerduos Bureau d’etudes vertreten wie auch analog-digitale Interfaces des Designkollektivs Commonplace Studio.

Als Satellit werden in einer interaktiven Station im Studiensaal des Kupferstich-Kabinetts der SKD die Digitalisate von rund 40.000 Vorlageblättern der ehemaligen Kunstgewerbebibliothek über einen Serendipity Searcher (Zufallssuchmaschine) zugänglich gemacht. Dies ist ein Dialog-Projekt im Rahmen des 300-jährigen Jubiläums des Kupferstich-Kabinetts, das vom 14. August bis 1. November 2020 zu sehen sein wird und neue Wege der Erschließung von Archivalien auslotet. (Pressetext)

Wasserpalais in Schloss Pillnitz
August-Böckstiegel-Straße 1
01326 Dresden

Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen

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