Endlich kann auch die Galerie für neuen Schmuck Rob Kuodijs ihre Tür wieder aufschließen. Viele Stücke aus vier Ausstellungen, die bisher nur eine virtuelle Existenz kannten, werden nun auch in der Galerie ausgestellt.

KATJA PRINS – By Default/ Standardmäßig

Eigentlich hat der Mensch es nie alleine geschafft. „Das Fleisch ist schwach“ und darüber hinaus ist es anfällig und anfällig für Alterung. Wir müssen uns also auf Pillen und Pulver verlassen, auf Räder und Spazierstöcke. Helas, das ist noch nicht alles: Selbst unsere Psyche kann hin und wieder einen kleinen Schubs gebrauchen. Die neuesten, wundersamen Hilfsmittel, die heutzutage Jung und Alt gleichermaßen zur Verfügung stehen – Computer und Mobiltelefone – sind nicht nur Vermögenswerte, sie können auch Probleme aufwerfen. Mit ihrer Fülle an Möglichkeiten und Informationen können sie Zweifel, Angst und Unsicherheit verursachen. ganz zu schweigen von den Auswirkungen von Fake-News oder böswilligen Intrigen. Der Mensch braucht unbestreitbar Unterstützung.

Das vorhandene Angebot an Gerätschaften, von uralten Feuersteinen bis hin zu hochmodernen Titanverbindungen, ist im Vergleich zu den Aussichten, die Forscher für die Zukunft heraufbeschwören, nur ein Kinderspiel. Denn es scheint, dass alles, was Körper und Geist betrifft, irgendwann repariert oder ergänzt werden kann. Sollen wir wirklich einen Punkt erreichen, an dem wir uns nicht mehr durchwurschteln müssen? Katja Prins ist fasziniert von der unausweichlichen Interaktion zwischen Mensch, Wissenschaft und Technik. In dieser Arena spielt die alte, aber immer bemerkenswert vage Trennung zwischen Gut und Böse eine wichtige Rolle. Welche Position in einer ambivalenten Situation einnehmen? Ist es gerechtfertigt, optimistisch zu sein, oder ist diese Einstellung sogar gut für eine Lösung?

Mit ihrer neuen Gruppe von Schmuckstücken, die Prins im vergangenen Jahr entwickelt hatte, bewegte sie sich in die Übergangssphäre zwischen verwandt und fremd. Mit geeigneten Systemen und Materialien zur Unterstützung der Menschen stellte sie eine Art Embleme her, die die Menschen, die sie tragen, für ihre Abhängigkeit sensibilisieren. Dem Menschen fehlt leider ein Standardmodus, eine Situation, die eine offensichtliche, ungehinderte Fortsetzung des Seins garantiert. Es ähnelt der Position von Fischen, ohne zu wissen, dass das Wasser für ihre Existenz wesentlich ist. Es ist ein Thema, das schon immer Teil der kreativen Praxis von Katja Prins war, wie sie selbst sagt: „… von Beginn unserer Evolution an war der Mensch ein technisch hybrides Wesen“. (aus dem Englischen übersetzter Text von Ward Schrijver © Galerie Rob Koudijs)

die anderen 3 Ausstellungen sind verlinkt:

JANTJE FLEISCHHUT: The Far Side

SAWA ASO: Light Steel

und

DANIEL KRUGER: Mixed Bag

Galerie Rob Kuodijs
Elandsgracht 12
1016 TV Amsterdam

Öffnungszeiten: Derzeit ausschließlich freitags und samstags zwischen 11.00 und 16.00 Uhr und an anderen Tagen nach Vereinbarung.