„Wer schön sein will, muss leiden“ – wie viel Wahrheit hinter dieser alten
Binsenweisheit steckt, zeigt die Ausstellung „Schmerz und Eitelkeit“ im
Wasserschloß Klaffenbach.
Friseurmeister Gunter Heil kann auf eine 100jährige Geschichte seines im
sächsischen Städtchen Riesa ansässigen Frisörsalons zurückblicken. Neben
eigenen Objekten aus dieser Familiengeschichte hat er eine beachtliche
Sammlung an Bildern, Handwerksgegenständen, Geräten und Haarobjekten vom
17. bis 20. Jahrhundert zusammengestellt. Die Exponate gewähren einen
Einblick in die historische Entwicklung des Handwerks und schreiben
zugleich eine kleine Zeit- und Kulturgeschichte der Eitelkeit.
Der Fokus der Ausstellung richtet sich dabei nicht nur auf die Frisuren,
die dem jeweiligen Zeitgeiste nach als schön galten, sondern stellt vor
allem auch das Handwerkszeug, Accessoires und Hilfsmittel rund um die
Frisur in den Mittelpunkt. Eine Sammlung historischer Kämme beispielsweise,
aber auch Broschen aus Haar gewähren einen Einblick in das
Schönheitsempfinden vom Biedermeier bis in das vergangene Jahrhundert.
In den Kulturepochen vor dem Biedermeier waren die dekorierte Frisur und
die dafür erforderlichen Materialien, Werkzeuge und Ingredienzien einer
aristokratischen Minderheit vorbehalten. Erst seit dem Zeitalter der
industriellen Revolution entwickelte sich ein Bürgertum, das im kulturellen
und sozialen Anspruch dem Adel gleichgestellt sein wollte.
Diese Aufbruchsstimmung ist in der Sammlung von Gunter Heil reichhaltig
spürbar und wird in dieser Ausstellung „Schmerz und Eitelkeit“ sichtbar
gemacht. (Pressetext)
Wasserschlossweg 6
09123 Chemnitz
Öffnungszeiten: Oktober bis März Dienstag bis Sonntag, Feiertage: 11.00 – 17.00 Uhr