Zwei jungen, vielversprechenden Schmuckgestalterinnen gilt die Aufmerksamkeit der Galerie Ra in Amsterdam zum Auftakt des Ausstellungsjahres 2018.
Elwy Schutten graduierte 2016 an der Maastricht Academy of Fine Arts and Design. Sie überzeugte mit einer kraftvollen Kollektion von Schmuckstücken, die aus Speckstein und Alabaster geschnitten waren. Die persönliche Identität war ihr Thema für diese Schmuckserie, die auch in der Galerie RA in Amsterdam gezeigt wurde.
2017 ist Elwy Schutten zurück mit einer neuen Kollektion „Kultur und Identität“, die sie während eines dreimonatigen Stipendiums „Designer in Residence“ im EMMA Kreativzentrum Pforzheim schuf. Dort stand ihre eine alte Industrie-Maschine zum freien Gebrauch zur Verfügung: „Im Technischen Museum lernte ich den Fallhammer kennen und war sofort fasziniert, da man mit dieser Maschine aus etwas Flachem dreidimensionale Figuren schaffen kann. Das Hohlprägen mit dem Fallhammer ist eine Sondertechnik des Goldschmiedens, die heutzutage fast vergessen ist, umso mehr hat es mich dazu bewegt, mit dieser manufakturellen Technik zu experimentiere,“ berichtet sie begeistert. Sie setzte diese Geräte ein, um Figuren in verschiedenen Kombinationen in dünne Silberbleche zu prägen. Sie kreierte Muster, die Geschichten, die Assoziation und Atmosphäre verschiedener Kulturen heraufbeschwören. In einigen Anhängern ergänzte sie die silberne „kulturelle Identität“ mit einer Lage von Speckstein als „persönliche Identität“ und befragt so die Beziehung und Interaktion zwischen beiden Identitäten.

Ammeli Engström graduierte 2017 an der Academy of Design and Craft in Gothenburg, Schweden. Sie erkundet Web- und Flechttechniken im Verhältnis zu ihrer traditionellen Funktion und in ihrer Bedeutung für die Schmuckgestaltung. Weben, Flechten und Seile inspirieren sie wegen ihrer Nähe zum menschlichen Körper, in Form tragbarer Textilien und Objekte wie Taschen oder Körbe.
Indem sie papierdünnes Silber in schmale Streifen schneidet und verwebt kreiert sie Stücke tragbaren Stoffes und geflochtener Bänder mit einem sanften Glanz, die die Ursprünge des Materials durchblicken lassen. Ihre Schmuckstücke sind eher groß aber geschmeidig genug um sich den Kleidungsstücken, auf denen sie getragen werden, anzupassen.
Die Techniken, die Ammeli Engström anwendet werden oft genug mit traditionellen weiblichen Handarbeiten assoziiert. Doch die Hände, die weben, knoten, flechten und winden, sind nicht weich und zart sondern stark, beharrlich und robust. (frei aus dem Pressetext übertragen und durch weitere Infos ergänzt (siehe Links))
Ra Gallery
Paul Derrez
Nes 120
1012 KE Amsterdam/ Niederlande
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 12 bis 18 Uhr
Vom 7. bis 10 März bleibt die Galerie geschlossen , da sie sich im FRAME-Programm der internationalen Handwerksmesse München mit dem Focus auf die Arbeiten von Karin Herwegh dort präsentieren wird.