„Black & White“ – Keramik-Kunst in Schwarz und Weiß: (NL) Tegelen vom 19.01. bis 08.04.2018

Ursula Commandeur, "Blattwerk" 2017, Porzellan, gedreht, geformt, montiert Foto: Keramikzentrum Tiendschuur

Keramik kann auf vielfältige Weise farbenreich hergestellt werden. Einige Künstler entscheiden sich jedoch bewusst dafür, Farbe wegzulassen. Das Ergebnis ist keine Übersicht über Extreme oder Widersprüche. Die Keramikarbeiten in dieser Ausstellung zeigen das reine Material, mit schlichten Dekorationen, frei von Firlefanz oder Frivolitäten. Das Ergebnis ist schlichte, straffe, verstummte, grafische und poetische Arbeit. Entdecken Sie die Schönheit dieser schlichten Palette von Künstlern aus ganz Europa. Sie ist atemberaubend wie eine unberührte Schneelandschaft. Kurz dem hektischen Alltag entfliehen, indem Sie diese friedvolle schwarz-weiße Welt besuchen.

Wim Borst (NL) hat sich in einer Karriere von über 40 Jahren auf straffen schlichten geometrischen Formen spezialisiert.Er baut sie auf mit Platten und vollendet sie mit einem beispiellosen Perfektionismus. Das Rechteck ist in der Regel der Ausgangspunkt für seine Steingutobjekte. Daraufhin spielt er mit der ursprünglichen Form, indem er sie zerschneidet und die Elemente zu einer neuen Form zusammensetzt. Zum Schluss setzt er auf seinen vorherrschend schwarzen und grauen Formen hier und da ein weißer Akzent.

Brigitte Marionneau (F) fertigt auch Skulpturen an, die auf geometrischen Formen veredelt sind, ihre Formen sind jedoch weicher und runder. Sie scheinen wie aus Stein gehackt. Sie hat ihre Arbeit poliert, was die Assoziation mit Naturstein erhöht und gleichzeitig ihre Arbeit weniger hart und mehr streichelfähig macht.

Die Objekte von Karin Bablok (D) sind genauso perfekt erschaffen wie die Arbeiten von Wim Borst. Sie formt ihre Porzellan Container- und Vasenformen auf der Drehscheibe. Danach stellt sie sie so sorgfältig fertig, dass, bis auf ihrer Signierung, keinen Fingerabdruck mehr darauf zu sehen ist. Mit schwarzer Engobe dekoriert sie ihre Arbeit. Dafür wählt sie zwei Varianten aus. Straffe schwarze Linien, die eher gedruckt als gemalt erscheinen. Die zweite Variante sind ausdrucksstarke Spritzer und Pinselstriche, die lebhaft aber dennoch kontrolliert auf ihrer Arbeit angebracht sind.

Monika Debus (D) erstellt weniger schlichte Werke. Ihren internationalen Durchbruch hatte sie mit ihrer kraftvollen Malerei auf den flachen Tonplatten, mit denen sie ihre Objekte formte. Heute baut sie ihre Skulpturen zuerst von Hand auf, um sie anschließend mit einem viel mehr verfeinerten Linienspiel in Schwarz und Grau zu dekorieren. Die Modelle „spazieren“ über ihre organischen Skulpturen und scheinen das Ganze zum Leben zu erwecken.

Auch die Skulpturen von Ursula Commandeur (D) scheinen sich bewegen zu können. Diese werden aus kleinen Keramikelementen aufgebaut. Ursula fasst sie mit Draht zu einem größeren Ganzen zusammen. Ihre Formen erinnern manchmal an einem Nagelbett oder einem Kettenhemd, manchmal an einem riesigen Insekt. Faszinierende Gänsehaut in Schwarz und Weiß.

Petra Wolf (D) erstellt Werke die an Strukturen aus der Natur erinnern. Wie Schwämme, Gebeine, Baumrinde, Holznerve und rissiger Erde. Die Pracht die in der Natur zu finden ist, übersetzt in organischen schwarzen Skulpturen, fertiggestellt mit Weiß.
Nathalie Domingo (F) findet auch Inspiration in pflanzlichen Formen. Ihre Objekte scheinen aus der Natur „gepflückt“ zu sein. Diese schwarzen „Moose“, „Pilze“ oder „Korallen“ stellt sie fertig mit einer faszinierenden Keramikschicht „reif“.

Ljubica Jocic Knežević (Serbien) stellt organische Strukturen in flachen Ebenen her. Ihre sehr grafischen Arbeiten sind ein Spiel aus weißen Tonsträhnen in einer schwarzen Fundierung. Es könnte auch ein Ausschnitt der Erde sein, weiße Pflanzenwurzeln, die nach einem Weg in der Erde suchen. Verhüllt in einem goldenen Rahmen erinnern sie an kunsthistorischen Strömungen wie dem Jugendstil, dem Symbolismus und den Zeichnungen von Jan Toorop.

Valeria Nascimento (UK) überrascht den Zuschauer mit eindrucksvollen Wand-Installationen aus hauchdünnen feinen Porzellan Schwarz-Weiß Elementen. Eine schwindelerregende Menge an keramischen Förmchen bildet ein spektakuläres Ganzes. (Pressetext)

Keramikzentrum Tiendschuur, NL- Tegelen, Kasteellaan 8, 5932 AG Tegelen (Venlo)

Öffnungszeiten: Di. bis So. 11:00 bis 17:00 Uhr.