Am letzten Wochenende im August ist die Stadt Gmunden in Österreich, seit bald drei Jahrzehnten tonangebend, wenn es um Kunst und Kunsthandwerk aus Ton, Porzellan und anderen keramischen Massen geht. Jedes Jahr treffen sich 130 Töpfer aus vielen Ländern Europas am Traunsee. Diese verwandeln die Keramikstadt Gmunden am Töpfermarktwochenende einmal mehr in einen bunten Markt für exzellentes keramisches Kunsthandwerk.
Der Markt hat eine Erfolgsgeschichte, die seinesgleichen sucht, und ein stetes Wachstum, was die Qualität und den guten internationalen Ruf anlangt zu verzeichnen.
In den 29 Jahren seit seiner Gründung ist der Österreichische Töpfermarkt in die Top Ten der europäischen Keramik-Ereignisse aufgestiegen. Dass nicht weniger als 130 Kunsthandwerks-Könner am malerischen Seeufer ihre Stände aufbauen und jedes Jahre Ende August viele tausend Besucher anlocken, liegt nicht etwa daran, dass jede und jeder mit Keramik-Ambitionen und eigenem Brennofen hier ausstellen darf.
In Gmunden wacht eine strenge Jury darüber, dass erstklassige handwerkliche und auch künstlerische Qualität geboten wird. In der Regel gehören die aus unzähligen Bewerbern ausgewählten Aussteller dann auch zur irdenen Zunft, sie sind keine Hobbykünstler, sondern sie leben vom Töpfern und gehen deshalb auch mit unverkennbarer Professionalität ans Werk. Man trifft hier auf die Besten aus aller Herren Länder. Und die orientieren sich nicht am Massengeschmack, sondern an dem, was der Töpfermarkt auf separaten Bühnen auch noch vor Augen führt – an zeitgenössischer Keramikkunst aus der ganzen Welt. Durch das Einladen von Gastländern (in diesem Jahr Finnland) entsteht ein reger fachlicher und auch kultureller Austausch unter den teilnehmenden Töpfern, aber auch Besuchern.
Es gibt noch einen entscheidenden Grund für den Gmundner Erfolg: ein dichtes, starkes Netz. Die Stadt verbindet sich ständig mit allen wichtigen Keramikstädten des Kontinents. Sie alle arrangieren Wanderausstellungen, Besuche und Gegenbesuche, sie zeigen einander Trends, und sie sind Teil der Avantgarde, die beim internationalen Keramiksymposium in Gmunden und in den Keramik-Klassen von Kunstuniversitäten wie jener in Linz experimentiert und den Begriff Keramik jedes Jahr erweitert und neu definiert.
Begleitend zum Markt wird auch der zeitgenössischen Keramikkunst Raum gegeben. So werden in den Gmundner Galerien und Ausstellungsräumen Werker junger, aber auch renommierter nationaler und internationaler Keramikkünstler gezeigt. So ist im K-Hof, Kammerhof Museen Gmunden, die Ausstellung „Porzellanreflextionen“ eine internationale Wanderausstellung von renommierten europäischen Porzellankünstlern, sowie eine Spiegelung der Werke der Profis mit Werken von Studenten belgischer Kunsthochschulen gezeigt. Eine echt spannende Auseinandersetzung. Zu sehen ist die Ausstellung bereits ab Anfang August.
Studierende und Absolventen der Kunstuniversität zeigen in der VKB-Galerie auf spannende Weise in Szene gesetzt ihre Keramikkunstwerke. Im Salzfertigerhaus in der Kirchengasse stellt unter dem Titel FIGÜRLICHE PLASTIK Ingo Kreuzer, ein Vertreter des Kunstforums Salzkammergut aus. Juliane Leitner´s Keramikobjekte sind unter dem Titel „ILLUMINATION“ im Kellergewölbe der Galerie Tacheles zu sehen. Ebenso in der Galerie Tacheles und im KUNST:RAUM:GMUNDEN sind die Werke sehr bemerkenswerter internationaler Keramikerinnen – Heide Nonnenmacher, Outi Sarkikoski, Szilvia Ortlieb und Ucki Kossdorff zu bewundern, die sich zu einem Symposium in der Traunseeregion einfinden.
Ausgewählte Stücke der Gäste aus Finnland sind wieder im Palas des Seeschlosses ausgestellt. Weitere Ausstellungen und Programmpunkte sind auf der Homepage http://www.toepfermarkt.at abrufbar.
Der Töpfermarktpreis 2017 der Keramikstadt Gmunden
Wie jedes Jahr wird auch heuer unter den teilnehmenden Töpfern der Töpfermarktpreis der Keramikstadt Gmunden ausgeschrieben und verliehen, in diesem Jahr unter dem Titel „Schachtel/box“. Der Kunstbewerb gibt auch den Besuchern die Möglichkeit einen Publikumspreis zu verleihen. Drei Preise jurieren die TeilnehmerInnen selbst. Zu sehen und bewundern sind die eingereichten und anschließend prämierten Werke im Festsaal des Gmundner Rathauses. (Pressetext)
Ausstellungen und Programmpunkte sind auf der Homepage http://www.toepfermarkt.at abrufbar.
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr