Paris: Festival du Design – D’Days vom 03. bis 14.05.2017

Thematisch widmeten sich die Pariser D’Days dem Spiel – und forderten mit kostenlosen Events und Ausstellungen in der ganzen Stadt zum mitmachen auf. Das klang zwar sehr verlockend aber das ganze Programm habe ich dann doch nicht geschafft. Kleinere Interventionen am Wege konnte man „so mitnehmen“, wie z.B. im concept store „Merci“ oder „Empreintes“. (Näheres dazu im BlogPost 12.05.2017)

Im Musée des Arts decoratifs gab es zentral allerdings so viele interessante Projekte zu sehen und zu erfahren, dass die Zeit wie im Flug verging. Den roten Faden bildete das Spielerische im Autorendesign, das sich vor allem der Schönheit im Nützlichen widmet. Die Beschränkung lag darin, dass die nun präsentierten Projekte vorher noch nicht in Paris gezeigt wurden und, dass sie von einem zeitgenössischen Designer signiert sein mussten. Im prominenten „Schiff“, der beeindruckenden Halle des Museums und deren Nebenräumen gab es circa 15 unterschiedliche Installationen zu sehen, von denen viele zur Interaktion aufforderten.

Die originelle Beschilderung wurde von dem Kollektiv GORKI! (Johan Brunel, Bonnefrite et Niconico) designt und führte die Besucher auf amüsante Weise über den Ausstellungsparcours. Materialien, Räume, Anleitungen, Gewußt-wie, Technologien: erstaunliche Ideen warteten darauf entdeckt zu werden. Drei Projekte stelle ich hier vor um eine Idee davon zu vermitteln wie anspruchsvoll und anregend das Niveau war – und hoffe sehr, dass auch die weiteren Projekte anhand der hier gesetzten Links ihre Neugierde wecken werden. Es lohnt sich!

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Dedar „Pachisi Tapestry: a colour playground“ DDays Musée des Arts Decorativs 2017 | Foto: Schnuppe von Gwinner

Schon der Empfang ermutigte spontan: Mitspielen und Mitmachen! Nach dem System eines alten indischen Spieles konnten die Besucher an einer großen Wand ihr Gefühl für Farben und Proportionen erproben.

Marion Pinaffo & Raphaël Pluvinage

machen sich mit « Papier Machine » auf eine Entdeckungsreise in die Unendlichkeit des Kleinen. Sie nutzen die Geheimnisse digitaler Technologie um mit ihren Installationen neue Spiel-und Klangwelten entstehen zu lassen. Das Ganze zieht seine graphische Ästhetik aus der Optik digitaler Bauteile und schenkt überraschend faszinierende Erfahrungen für die Interagierenden: großes Staunen und großer Spass! Das Designer Duo lädt ein die Welt die uns umgibt zu genauer zu betrachten, ihre Mutationen und ihren Einfluss auf unsere Art zu leben zu hinterfragen.

François Azambourg und die Vase „Douglas“

Zum zehnten Geburtstag seiner Vase „Douglas“ ist Francois Azambourg in die Glashütte Meisenthal zurück gekehrt und hat einige unkonventionelle Variationen kreiiert die nun in den heiligen Hallen des Art deco ausgestellt und dadurch in ihrer handwerklichen Archaik auf magisch eindrucksvolle Weise kontrastiert werden.

https://vimeo.com/215787961

Mameluca Studio

Der „Plan Symbiotique – Symbiotischer Raum“ in der Ausstellung wurde permanent neu ausprobiert! Spielerisch, aber auch mit Ernst debattierend, agierten und engagierten sich die Besucher  gemeinsam. In der Natur schafft sich nichts, verliert sich nichts, alles transformiert sich – diesen Gedanken auf die Evolution einer Gesellschaft oder eines natürlichen Wohnraumes zu übertragen bedeutet nicht, das diese spezifisch für die Menschheit und ihre Bedürfnisse entwickelt wurden. Sie generieren eher die Notwendigkeit sich zu verändern um sich an die Umgebung anzupassen. Indem der Mensch die Natur modifiziert versucht er den Raum zu schaffen, der sein Überleben garantiert.

© Schnuppe von Gwinner

Unter diesem Link sind alle weiteren Projektbeschreibungen zu finden!

Musée des Arts décoratifs

107 Rue de Rivoli – 75 001 Paris
(M) Palais Royal – Musée du Louvre