Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Neuen Sammlung München/ Pinaktothek der Moderne und beleuchtet das Schaffen der international renommierten Keramikkünstlerin Sonngard Marcks. Gezeigt wird ein Überblick der letzten 20 Jahre. Zu sehen sind fantastisch überformte Kannen, Teller, Schalen, Vasen und Objektkunst, insgesamt über 150 Objekte.
Die Anfänge in den 1990er Jahren zeigen sich geprägt von einer abstrakt-geometrischen Gestaltung, von einem freien, spielerischen Umgang mit der Form, hier wird der Geste des Zufalls absichtsvoll Raum gegeben. Technisch gesehen dominiert zunächst die ungesinterte, rote Irdenware mit dunklem Scherben und einer eher transparenten Engobe- und Glasurmalerei.
Bald verschiebt sich indessen der Schwerpunkt ihrer Arbeit in Richtung Fayencetechnik. Neue Bedeutung erlangt der weiße Malgrund, wichtig wird nun auch die Präzision im malerischen Detail. Eine weitere Veränderung betrifft das Thema der Glasurmalerei, die Künstlerin beginnt gegenständlich zu arbeiten. Nicht zuletzt aufgrund von Archivstudien widmet sie sich in Verehrung berühmter Illustratoren und Stilllebenmaler (u. a. Georg Hoefnagel, Georg Flegel, Giovanna Garzoni, Maria Sibylla Merian) vermehrt Motiven aus Fauna und Flora. Zunächst noch grafisch abstrahiert, geraten die dargestellten Pflanzen, Insekten und Tiere immer naturalistischer, schließlich bekommen sie sogar in Beigabe einer Schattenzeichnung die dritte Dimension zugestanden. Auch dürfen Früchte plastisch bzw. objekthaft auftreten. Was so in Erinnerung barocker Schaugerichte beginnt, mündet schließlich in Collagen und Installationen.
Sonngard Marcks studierte „Künstlerische Keramik“ an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein (heute Kunsthochschule Halle a. d. Saale). Sie erhielt zahlreiche Preise: Keramikpreis Neuburg/Donau (Sonderpreis der Jury 1992), Keramikpreis der Stadt Bürgel (1997), INAX Design Prize for Europeans (Tokio/Tokoname, Japan, 1998), Oldenburger Keramikpreis (2003 und 2004), Dießener Keramikpreis (2008) und Bayerischer Staatspreis (2008). (Pressetext)
Museum Huelsmann – Weiße Villa 27.04 bis 13.08.2017
Ravensberger Park 3
D-33607 Bielefeld
Öffnungszeiten
dienstags bis samstags 14 – 18 Uhr
sonntags 11 – 18 Uhr
Öffentliche Führungen: Mi, 10.05.17 + 14.6.17 + Sa, 01.07.17, jeweils 15 Uhr
Kulturcafé: Mi, 17.05.17 + 21.06.17, jeweils 15.30 Uhr (Anmeldung Tel. 0521 – 51 37 66)
Finissage: So, 13.8.17, 17 Uhr
Bayerischer Kunstgewerbeverein e.V. vom 12.05. bis 8.07. 2017
Pacellistraße 6-8
80333 München
Künstlergespräch mit Sonngard Marcks: Freitag, 12. Mai 2017, 16 bis 18 Uhr
Herausgeber: Angelika Nollert, Die Neue Sammlung, München
Deutsch / Englisch
71 Seiten mit farbigen Abbildungen
Broschur, 22 x 22 cm
München: Die Neue Sammlung, 2016
ISBN 978-3-9813755-9-615