Der Diessener Töpfermarkt, einer der größten Keramikmärkte in Europa, wird heuer traditionell an Christi Himmelfahrt vom 18. bis 21. Mai 2023 veranstaltet. Das viertägige Keramik-Festival bündelt direkt am oberbayerischen Ammersee mit Blick auf das weltberühmte Kloster Andechs mehr als 160 Keramiker aus zwölf Ländern, darunter Aussteller aus ganz Deutschland, aber auch aus Italien, Frankreich, Belgien, Spanien, Estland, Tschechien, Griechenland, Niederlande, Slowenien, Österreich und Korea. Von Gebrauchskeramik für Haus und Garten bis zu grandiosen und abstrakten Kunstwerken reicht die Palette internationaler keramischer Vielfalt. Der Töpfermarkt in Diessen gilt als einer der wichtigsten Branchentreffs in der zeitgenössischen Keramikszene.
Die koreanische Keramikerin Youkyung Sin aus Bad Ems wurde mit dem Diessener Keramikpreis 2023 gausgezeichnet. Die in diesem Jahr mit 5.000 Euro dotierte hochangesehene Auszeichnung, gestiftet von der Brennofenfirma Rohde, wurde am Abend des Eröffnungstags traditionell im Diessener Traidtcasten feierlich von Dießens 1. Bürgermeisterin Sandra Perzul und Marktleiter Wolfgang Lösche übergeben. Youkyung Sin war aus den rund 70 Bewerbungen von einer unabhängigen Jury ausgewählt worden. Thema des Keramikpreises war diesmal „Form und Technik – Gedreht Geformt Gebaut Gegossen“.
„Die von Youkyung Sin zum Wettbewerb eingereichten Arbeiten erzeugen ein Bild
von großer Harmonie in Form und Technik. Sie erscheinen wie Versatzstücke aus
einer anderen Welt gekonnt in den Raum gezeichnet. Es sind Steinzeug-Gefäße, die
mit Porzellangoben auf ihrer Oberfläche gestaltet werden. In einer traditionellen
koreanischen Technik des Gefäßaufbaues schafft Youkyung Sin ungewöhnliche,
sehr eigenwillige Formen. Sie strahlen Ruhe und Schlichtheit aus, sind aber zugleich
lebendig und einprägsam in ihrer Zeichenhaftigkeit. Dadurch ziehen sie die Blicke auf
sich und man verweilt bei ihnen, um ihre Formen und Oberflächen zu erkunden. So
möchte man mehr über sie und ihre Herkunft erfahren, denn sie sind sehr berührend“,
begründete die fünfköpfige Jury ihre Entscheidung.
Youkyung Sin wurde 1984 in Seoul/Südkorea geboren. Sie studierte an der Ewha Universität und der Kookmin Universität in Seoul. An der Fachhochschule Koblenz schloss sie in künstlerischer Keramik und Glas mit dem Master of Fine Art ab. Die mehrfach mit Preisen ausgezeichnete 38-Jährige ist mit dem ebenfalls aus Korea stammenden Keramiker Kiho Kang verheiratet. Das Paar lebt seit 2006 in Bad Ems/Rheinland-Pfalz. Auf dem Diessener Töpfermarkt ist die Mutter zweier Kinder erstmals als Keramikerin präsent. Dass sie gleich bei ihrer Aussteller-Premiere mit dem hoch geschätzten Diessener Keramikpreis geehrt wurde, hat sie „total überrascht“. Ihr Mann Kiho Kang hat seine Werke schon viele Mal auf dem Diessener Töpfermarkt präsentiert und hatte 2015 zusammen mit Toni Maurer den Diessener Keramikpreis gewonnen.(Pressetext)

„Es freut mich besonders, dass wir für 2023 insgesamt 20 neue Aussteller aufgenommen haben. Das ist die größte Zahl an Neuzugängen seit dem Beginn des Töpfermarktes im Jahr2000 in den Seeanlagen“, betont Marktleiter Wolfgang Lösche. Schön daran sei, dass junge Werkstätten darunter seien und auch internationale Aussteller aus Italien und Tschechien. Der Markt signalisiere auch ein gemeinsames kulturelles, europäisches Miteinander und sei ein Zeichen der Völkerverständigung. „Ganz besonders freue ich mich auf die Präsentation der Keramikklasse der Burg Giebichstein aus Halle an der Saale, die schon im vergangenen Jahr großes Aufsehen mit den Keramiken ihrer Studentinnen und Studenten erregt hat. Dazu passt auch wunderbar, dass Johannes Nagel aus Halle, einer der interessantesten deutschen Keramiker, seine Werke im Diessener Taubenturm präsentieren wird“, ergänzt Wolfgang Lösche.

Ein architektonisches Symbol und zugleich Drehschreibe für den gesamten Diessener
Töpfermarkt ist seit Jahren der zentrale Ausstellungspavillon von Erwin Kloker geworden. Das Thema lautet in diesem Jahr „Tee-Pavillon“. Wolfgang Lösche: „Der Gebrauch handwerklicher Keramik zum Tee trinken und genießen liegt voll im Trend. Auch die gehobene Gastronomie schmückt sich inzwischen mit individuellem Geschirr.“
Jedes Jahr lockt der Töpfermarkt Diessen zwischen 50.000 bis 60.000 Besucher an den
Ammersee. Die Keramikfans kommen nicht nur aus der Region, sondern auch aus Italien,
Österreich und der Schweiz. Besondere Bedeutung hat der Töpfermarkt Diessen aber auch
deswegen, weil Vertreter von bedeutenden Keramik-Galerien und Museen extra an den
Ammersee reisen.(Pressetext)
Markt Diessen am Ammersee
Marktplatz1
86911 Diessen am Ammersee

