Slow Design for Fast Change: Berlin bis zum 20.02.2022

© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum

Das Kunstgewerbemuseum in Berlin öffnet seine Dauerausstellung für einen Dialog mit „Slow Design“: Gezeigt werden unterschiedliche Möbelentwürfe und Objekte, die in einen Dialog mit historischen Exponaten vom Barock bis zum Jugendstil und Art Déco treten. Sie alle artikulieren einen spezifischen Zeitgeist und eine bewusste Auseinandersetzung, von der die Design-Welt aktuell geprägt wird: „Langsames“ Design für einen schnellen Wandel. Die Objekte wurden von jungen Designer*innen eigens für dieses Projekt entworfen und sind vollständig aus amerikanischen Laubhölzern gefertigt. Die Sonderausstellung wurde von den internationalen Designer*innen Hanne Willmann, Sebastian Herkner und Garth Roberts mentoriert und entstand in Kooperation mit dem American Hardwood Export Council (AHEC). 

Slow Design

Foto: David von Becker
Rocking Chair, Clémence Buytaert © Staatliche Museen zu Berlin | Foto: David von Becker

Unsere Gesellschaft ist seit einiger Zeit von einem spürbaren Wertewandel geprägt, der mit einem veränderten Verständnis von Qualität in Bezug auf Design einhergeht. Die Konsument*innen hinterfragen mehr denn je, was sie kaufen: Sie denken über den Designprozess nach, über die Produktionsstätten und verwendeten Materialien sowie die übergeordneten Themen Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Produkte und Objekte, die Materialien möglichst lange in Wertstoffkreisläufen zirkulieren lassen – also mit dem Ziel eines Circular Designs konzipiert sind – gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Der Begriff „SLOW“ – so wie er im Zusammenhang mit der Entwicklung von Slow Fashion oder Slow Food verwendet wird – stützt sich auf einen ganzheitlichen Ansatz für kreatives Denken, kreative Prozesse und Produkte. Er bezieht sich nicht darauf, wie lange es dauert, etwas zu entwerfen oder zu realisieren. Es geht vielmehr um einen erweiterten Bewusstseinszustand, um Verantwortlichkeit für das tägliche Handeln und um das Potenzial für eine Bereicherung an Erfahrungen für Einzelpersonen und Gemeinschaften.

Zum Projekt SLOW von AHEC

Foto: David von Becker
Endless Garden, Haus Otto © Staatliche Museen zu Berlin | Foto: David von Becker

Mit dem AHEC-Projekt SLOW wird der jungen Generation von Designerabsolvent*innen eine Plattform geboten. Die von einer Expertenjury ausgewählten Teilnehmer*innen sind dazu eingeladen, innovative Produkte und Objekte zu entwerfen und Ideen zu entwickeln, die eine Bewegung in Richtung „Slow Design“ widerspiegeln. Unter dem Einsatz von amerikanischer Roteiche, Hart- und Weichahorn sowie Kirsche hat jede/r Designer*in ein Objekt entworfen, das ihre/seine Interpretation des Ausdrucks „Slow Design for Fast Change“ aufzeigt. Da „Slow Design“ mit präziser Handwerkskunst einhergeht, werden die Entwürfe von der in Butzbach, Hessen niedergelassenen Werkstatt Holzfreude gefertigt. (Pressetext)

Kunstgewerbemuseum
Matthäikirchplatz
10785 Berlin

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr | Samstag & Sonntag 11 bis 18 Uhr