„Spoon Archaeology“ wurde als Studie konzipiert, die historische Referenzen aus einer Museumssammlung neben zeitgenössischem Besteckdesign präsentiert. Die Installation zeigte das materielle und immaterielle Kulturerbe der Vergangenheit und Gegenwart und inspirierte das Publikum, nachhaltige Lösungen für die Zukunft zu finden. Mit dem konsumkritischen Projekt „Spoon Archaeology“ beteiligte sich das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) an der diesjährigen London Design Biennale im Juni 2021.

Seit Januar 2021 ist Plastikbesteck – ein scheinbar wertloser Gegenstand mit anonymem Design, der jedoch komplexe Informationen über seine Benutzer enthält – in der Europäischen Union verboten. In der Vergangenheit passten sich diese alltäglichen Werkzeuge schrittweise an die Entwicklung des menschlichen Lebens an und wurden wichtige Akteure in unserer Tisch- und Esskultur.

Die multimediale Installation „Spoon Archaeology“ der Designer Peter Eckart und Kai Linke inszenierte eine Sammlung von Einwegbestecken als archäologische Artefakte, Designkuriositäten und anthropologische Zeugen einer zu Ende gehenden Ära.
Zusätzlich zeigte „Spoon Archaeology“ Videos in einer Schleife (z.B. einen Film über Hände als Esswerkzeuge in verschiedenen Kulturen), ein doppelseitiges Plakat, eine Spoon Complexity Map und eine Website, die weitere Informationen zum weitreichenden Thema Wegwerfbesteck und seiner sozialen und ökologischen Komplexität vermitteln.

Letztlich repräsentierten die ausgestellten Objekte sowohl ein jahrhundertealtes kulturelles Erbe als auch die heutige Wegwerfgesellschaft. Diese Artefakte werfen kritische Fragen zur Kulturgeschichte der Zivilisation, zur Nachhaltigkeit, zum Klimabewusstsein, zur Funktionalität des Designs und zum heutigen Grundproblem des Einweggeschirrs auf.

Die Installation vermittelte darüber hinaus Methoden zur kritischen Auseinandersetzung mit traditionellen Designansätzen und weitete den Blick auf andere Kulturen. Linke und Eckart wollten nicht nur Ersatzprodukte schaffen, sondern forderten den Betrachter auf, aus dieser Sammlung zu lernen, Verantwortung zu übernehmen und Perspektiven für alternative Zukünfte zu entwickeln.
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