Am Samstag, den 14. August 2021, startet die Ausstellungsreihe „Artists’ Conquest“ in Schloss und Park Pillnitz. Bei diesem neuen Format kooperieren die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) und die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen (SBG) und zeigen Positionen zeitgenössischer Kunst, die dialogisch intervenierend den Blick auf das Schloss und wiederum auf die Kunst selbst neu ausrichten.

Zum Auftakt der Ausstellungsreihe „erobern“ Margret Eicher, Luzia Simons, Rebecca Stevenson und Myriam Thyes, vier Künstlerinnen internationaler Herkunft, die Räumlichkeiten und musealen Präsentationen im Kunstgewerbe- und Schlossmuseum. Die vier Künstlerinnen aus Deutschland, Brasilien, Großbritannien und der Schweiz reagieren auf die historischen Schlossräume und Kunstgegenstände und gehen auf die Themenräume der Museen ein.

Hierbei verweisen florale Digitalprints, großformatige Bildteppiche, filigrane Skulpturen aus Wachs, Aluminium und Bronze sowie Projektionen ebenso auf die barock-chinoise Architektur von Schloss Pillnitz wie auf höfische Repräsentation und Geschlechterkonstruktionen.
Die Schau basiert auf der Ausstellung B.A.R.O.C.K., die Margret Eicher 2019 mit dem Kurator Mark Gisbourne (Berlin) für Schloss Caputh bei Potsdam (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG)) und dem Me Collectors Room Berlin konzipierte und kuratierte. Für die Präsentation in Schloss Pillnitz entstanden neue Werke in Auseinandersetzung mit dem chinoisen Stil der Anlage sowie Bildmotive in Bezug auf die Botanik im Park. So diente auch die bekannte Kamelie als künstlerische Vorlage.

Tapisserien, Digitalprints, Projektionen, Scans, Wachsskulpturen
Die barock anmutenden Tapisserien und Digitalprints von Margret Eicher (Deutschland) kommentieren scharfsinnig unsere heutige Gesellschaft durch Motive aus der populären Medienkultur, während die Projektionen von Myriam Thyes (Schweiz) Anmutungen und Inhalte höfischer Freskenmotive in zeitgenössischer Bildsprache visualisieren und interpretieren.

Die Blumenscans von Luzia Simons (Brasilien) rezipieren die im 17. und 18. Jahrhundert beliebte Gattung des Blumenstilllebens, das neben Schönheit auch Vergänglichkeit ausdrückt. Rebecca Stevenson (Großbritannien) macht in ihren zugleich üppigen und detailreichen Wachsskulpturen die feudale Vorliebe für emotionale und ästhetische Übersteigerung nachvollziehbar. Diese künstlerische Aneignung höfischer Inhalte, Themen und Ästhetik durch einen staunenden wie kritischen Blick ist der sommerliche Höhepunkt in dieser Saison der kulturhistorisch bedeutsamen Anlage. (Pressetext)
Insgesamt sind über 30 Kunstwerke verteilt an allen drei Standorten (Bergpalais, Wasserpalais und Neues Palais) von Schloss Pillnitz zu sehen.
Schloss Pillnitz
August-Böckstiegel-Straße 2
01326 Dresden
Öffnungszeiten: Der Park ist täglich von 8 bis 18 Uhr, das Schlossmuseum dienstags bis sonntags geöffnet. Coronabedingt muss das Palmenhaus geschlossen bleiben und das Kunstgewerbemuseum öffnet nur eingeschränkt freitags bis sonntags. Anfahrt-Info
