Die Textilgoldschmiedin Cécile Bertrand verführt mit ihrem ausgefallenen und warmen Schmuck. Ihre Arbeit wird sowohl wegen ihres Know-hows als auch wegen des ökologischen Engagements, das sie widerspiegelt, geschätzt. „Müde vom Diktat der Jahreszeiten, von dieser „Kleenex“-Mode, in der wir ständig verschwenden“, behauptet sie durch ihre Schmuckstücke, echte Kontrapunkte des klassischen Juwels, die sie mit Meisterschaft und Subtilität ablenkt.

Hergestellt aus Krawattenresten, Seiden und Materialien, die auf Flohmärkten und an anderen geheimen Orten gefunden wurden, drückt der Schmuck von Cécile Bertrand seine offenen oder zarten Farben durch großzügige und abgerundete Volumen aus. Indem sie dem, was keinen Wert mehr hat, einen Wert gibt, revolutioniert sie die Schönheit und wirft mit Charme und Leichtigkeit die aktuellen Fragen der Gesellschaft auf. Unter ihren sensiblen und poetischen Schöpfungen führt sie einen Kampf, in dem Geometrien und kleine Figurationen eine Landschaft von stillen Zeugen unserer Zeit bilden. Ein Kampf, den sie auch ein Leben lang geführt hat, verteidigt mit Nähnadeln, mit Krawatten, mit einer Mischung aus Inbrunst und Sanftheit. Als Flucht, wenn nicht gar als Mittel zur Befreiung von ihren Übeln, ist Cécile Bertrands Werk in seiner Subtilität berührend. Erst im Nachhinein erschließen sich uns ihre neuesten Kreationen als offensichtlich.

„Und mein Freund, die Rose, hat mir heute Morgen erzählt“, dass Cécile sich mit diesen Worten – vielleicht ohne es zu wissen – vor zwei Jahren von uns verabschiedet und dabei die Melancholie und Akzeptanz eines zerbrechlichen Schicksals verraten hat. Diese gleichnamige Halskette materialisiert ihre Präsenz und erinnert uns, dank der Kraft der Kunst, an die Zerbrechlichkeit der Existenz.

2008 schloss sich Cécile Bertrand der Vereinigung Be Craft an und präsentierte eine Serie von Ornamenten, deren erste Kollektion sie drei Jahre zuvor initiiert hatte, nachdem sie fünfzehn Jahre lang in der Modebranche gearbeitet hatte. Seit 2005 hat sie ihre Kreationen in ganz Europa und darüber hinaus bis nach Australien und in die USA ausgestellt und verkauft.

Anciens Abattoirs
17/02, Rue de la Trouille
B-7000 Mons (Belgique)

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr während derAusstellungen