Seit dem 3. Juni 2020 hat Erfurt wieder eine Stadtgoldschmiedin.
Einen Monat später als ursprünglich geplant reist nun Alexandra Bahlmann (*1961 München) an. Zum 10. Mal seit 1994 schrieb die Landeshauptstadt Erfurt dieses symbolische Amt aus. Verbunden ist der Preis mit einem Stipendium in Höhe von 4.000,00 EUR, einem dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in den Künstlerwerkstätten der Stadt, einer Ausstellung im Angermuseums Erfurt und einem Logis in der Nähe der berühmten Krämerbrücke.

Im Dezember 2019 wähltet die Jury die Erfurter Stadtgoldschmiedin 2020 aus einem Bewerber*innenfeld von 16 Schmuckkünstler*innen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Kanada und Israel mit höchst qualitativen Ansprüchen.
Alexandra Bahlmann studierte nach Abschluss ihrer Goldschmiedelehre an der renommierten Gerrit Rietveld Academie Amsterdam und legte ihr Diplom an der Akademie der Bildenden Künste München in der Klasse von Hermann Jünger ab. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit lehrt sie seit 1993 in Düsseldorf, Pforzheim, an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle sowie an der Rhode Island School of Design, Providence (USA). Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit ist sie kuratorisch sehr aktiv.

Im Zentrum ihres Wirkens steht die Kette, eine Form des Halsschmucks mit reicher Tradition, die sie modernisierte und prägte wie kein anderer Gestalter. Sie setzt Akzente, die eine Kette als das zeigen, was sie ist und bleibt: ein unendlich inspirierendes Formen- und Farbenwerk. Die Kette und deren Glieder sind wiederum Grundlage für ihre anderen Schmuckstücke, ob Collier, Ohrschmuck oder Fußschmuck. (Text: Grit Becher)

Bis zum 31. Juli 2020 wird Alexandra Bahlman das symbolische Amt der Erfurter Stadtgoldschmiedin bekleiden und in Erfurt arbeiten. Im Rahmen einer Ausstellung wird sie anschließend ihre Arbeiten präsentieren. Sie führt ein digitales Tagebuch um Einblicke in ihre Arbeit vor Ort zu geben.

Link zum digitalen Tagebuch