Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Architekt Hans Gugelot ein Vorreiter des bundesdeutschen Industriedesigns. Er war eine wichtige Persönlichkeit an der HfG, sein Name stand für deren Erfolge auf dem Gebiet der Produktentwicklung. Im April 2020 jährt sich sein 100. Geburtstag.
Hans Gugelot kam 1954 nach Ulm an die neu gegründete Hochschule für Gestaltung (HfG). Dort entwickelte er gemeinsam mit einem Team ein neues Produktdesign für die Firma Braun, mit dem die Firma auf der Rundfunkmesse in Düsseldorf 1956 für erhebliches Aufsehen sorgte. Dabei folgte Gugelot der Maßgabe der Firmeninhaber Artur und Erwin Braun, Produkte zu entwerfen, die das moderne Lebensgefühl ausdrücken sollten: Das waren die Geräte, um den gerade aktuellen Cool Jazz abzuspielen und den Muff aus den Wohnungen zu vertreiben.
In der Folgezeit entwarf Hans Gugelot zahlreiche Industriegüter für führende Hersteller: Rasierapparate, Möbel, Nähmaschinen, Diaprojektoren, Züge für den Nahverkehr. Aus dem Architekten war ein Industriedesigner geworden, ein damals neuer Beruf, unter dem sich noch Anfang der 1960er Jahre kaum jemand etwas vorstellen konnte.
Gugelots Verständnis nach hieß Designer sein nicht, oberflächlich Coolness zu gestalten — Designer hatten seiner Auffassung nach vor allem eine soziale und kulturelle Verantwortung. Das HfG-Archiv zeigt an ausgewählten Beispielen wie Hans Gugelot diese Haltung in seine Entwürfe übertrug und damit zugleich Maßstäbe für kommende Generationen setzte.
HfG-Archiv
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