Alexandra Bahlmann: 2020 Erfurter Stadtgoldschmiedin

Alexandra Bahlmann Ankerkette, 2016, Silber oxidiert, Smaragd, Peridot, Gaspit, Turmalin, Chrysopras, Chromdiopsid, Tsavorit

Die Erfurter Stadtgoldschmiedin 2020 steht fest: Die in München lebende Alexandra Bahlmann ging aus einem hochkarätigen Bewerberfeld als Gewinnerin hervor. Die in Schmuckkünstlerin wird vom 1. Mai bis 31. Juli 2020 das symbolische Amt des Erfurter Stadtgoldschmiedes bekleiden und in Erfurt arbeiten. Im Rahmen einer Ausstellung wird sie anschließend ihre Arbeiten präsentieren.

Alexandra Bahlmanns Schmuck ist opulent, ohne gleich nach Aufmerksamkeit zu schreien. Er ist unkonventionell ohne zu provozieren, ein Hingucker, der auf den ersten Blick pure Gestaltungsfreude erkennen lässt. Auf den zweiten Blick zeigt sich, wie extrem gut durchdacht und konstruiert die Sachen sind. Absolut tragbar, nicht nur in formaler, sondern auch in sozialer Hinsicht, betont die Schmuckkünstlerin: „Ich versuche immer, Schmuck zu machen, der bezahlbar ist. Das ist in gewisser Weise auch ein politischer Ansatz. Dadurch entsteht eben eine Serie – oder Kleinserie in meinem Fall. Wo man sehr gut plant und rationell arbeitet, es aber trotzdem prachtvoll ist.“ Wenn es nicht gerade um Gold geht, bleiben die Stücke im dreistelligen Euro-Bereich. Bei den Juroren für das Amt des Erfurter Stadtgoldschmieds kamen dieses Konzept und die Ästhetik der Arbeiten gut an.(Quelle: BR Kultur)

Die Gewinnerin Alexandra Bahlmann (geboren 1961) wurde vielfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet und gilt in Fachkreisen als Ausnahmetalent.  Nach dem Abitur absolvierte sie eine zweieinhalbjährige Goldschmiedlehre bei Peter und Marie Hassenpflug. Von 1984 bis 1987 studierte sie Goldschmiedkunst an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam, anschliessend  bis 1990 Goldschmiedekunst bei Hermann Jünger an der Akademie der bildenden Künste München, das sie 1990 mit dem Diplom abschloss. Nach zehn Jahren Lehr- und Lernzeit eröffnete sie ihre eigene Werkstatt in München.

Alexandra Bahlmann lehrt an renommierten Hochschulen und Akademien für Schmuck, wie der Akademie für Bildende Künste in München. Als Schmuckkünstlerin hat sie sich vor allem einem Thema verschrieben: der Halskette. Kulturhistorisch betrachtet ist Halsschmuck eine sehr alte Form des Schmucks. Alexandra Bahlmann vermag es, diese Form immer wieder auf überraschende Weise zu interpretieren, mal sehr schlicht, dann wieder opulent. Ihr künstlerischer Ansatz kann als klassisch beschrieben werden. Ihr Credo lautet: Schmuck muss tragbar sein und aus edlen Materialien wie Gold, Silber, Palladium und Edelsteinen bestehen. Wie sie damit umgeht, hat „Vorbildfunktion“ (Rüdiger Joppien).

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