Instabile Räume – Manfred Emmenegger-Kanzler: Staufen vom 11.10. bis 24.11.2019

Das Werk des Bildhauers und Keramikers Manfred Emmenegger-Kanzler reicht von kleinen Wandarbeiten bis zu Großplastiken für den öffentlichen Raum. Schon früh wurde seinen aus geometrischen Formen aufgebauten Körpern Aufmerksamkeit und Anerkennung durch Preise zuteil. Am Freitag, 11. Oktober 2019, um 19 Uhr findet die Eröffnung seiner Studioausstellung im Keramikmuseum Staufen statt. Peter Schmitt, stellvertretender Direktor des Badischen Landesmuseums Karlsruhe i.R., führt in die Ausstellung ein. Martina Roth aus Freiburg begleitet auf der Querflöte.

Manfred Emmenegger-Kanzler bedient sich scheinbar einfacher stereometrischer Formen, häufig des Würfels oder Quaders, denen er jedoch durch Einschnitte und Öffnungen ihre Eindeutigkeit nimmt. Neben Ton verwendet er schon seit längerer Zeit Stahl, einen Werkstoff, der seinem konstruktiven Ansatz entgegenkommt. Denn seine Tonobjekte laufen mit ihren scharfen Kanten den gewöhnlich mit Keramik verbundenen Erwartungen zuwider, deren Materialität, Farbigkeit und raue Oberfläche der Künstler jedoch bewusst einbezieht. Die aus solchen Widersprüchen resultierende Spannung zeichnet sein Werk aus. Was auf den ersten Blick rational gestaltet erscheint, verursacht bei genauerer Betrachtung Irritationen, die sich nicht auflösen lassen.

In einigen neueren Arbeiten werden die Wände dieser Körper gleichsam aufgefaltet zu unregelmäßigen, gegeneinander geneigten Flächen, die als fragile, kunstvoll ausbalancierte Gebilde in den Raum vorstoßen. Auch sie vermitteln dieses Gefühl der Unsicherheit, diesmal als das einer nicht auf Dauer garantierten Stabilität. Was fest steht, könnte ins Schwanken geraten, so dass der Betrachter wie bei allen Arbeiten Emmenegger-Kanzlers gut daran tut, nicht an einem Standpunkt zu verharren.

Keramikmuseum Staufen
Wettelbrunner Straße 3
79219 Staufen

Öffnungszeiten: Mi–Sa 14–17 Uhr | So 12–17 Uhr

 

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