Nun kündigt auch das Magazin AD das Event „House of Crafts“ in Berlin an! Hier kommt der Pressetext zur geplanten Schau – coole Stadt – coole Location und cooles Kunsthandwerk – STOP! – Craaafts – klingt doch viel cooler!
Ich mische mich auch gleich zu Beginn ein, weil ich fürchte, dass ein wirklich ernsthafter Connaisseur von erlesener Handwerkskunst – ein Sammler und Superspezi wahrer Exklusivität – das alles nicht bis zum Ende des Pressetextes lesen wird. Weil zwar „craft“ drauf steht aber wieder mal nur sehr bedingt drin ist. Oder präzise gesagt, es ist nur das Craft drin, das etablierte MARKE ist, ökonomisch mitspielen und Marketing nicht nur buchstabieren kann. Das heißt bekannte Manufakturen und Designer, die mit Manufakturen zusammen arbeiten. Wirklich schöne Dinge die man so oder ähnlich schon kennt, die auch im anspruchsvoll sortierten Einzehandel und auf schick gemachten Onlineplattformen zu finden sind …
Wie könnte es auch anders sein? Nicht nur die Milchmädchen müssen rechnen! Auf jeden Fall empfiehlt sich ein Besuch dieses Events um zu sehen was sich die Marketingprofis unter spektakulärem Kunsthandwerk vorstellen und wie sie es inszenieren: leicht konsumierbar, verständlich und kommunikativ. Mit einer must-have Aura die manchmal auch mehr Schein als Sein toleriert weil es die meisten dann so genau doch nicht wissen möchten. Großer Aufwand muss auch groß denken, das ist spannend. Meinen Besuch habe ich schon geplant.
Doch ich freue mich derweil auch auf das Echte, Authentische, Ausserordentliche – auf das was ich z.B. im Oktober auf der GRASSIMESSE in Leipzig, im November bei HINTERLAND in Mestlin, im Dezember auf der Kunst & Handwerk Messe in Hamburg oder auf der Zeughausmesse in Berlin selber entdecken darf.
Im vergangenen Jahr begegnete ich dort zum Beispiel dem „Unicorn“ – der Pfeffermühle für ein Pfefferkorn! Es war Liebe auf den ersten Blick und ich habe sie gleich erworben.
Unicorn“ ist seither DAS Conversationpiece auf unserem stets geselligen Esstisch … von Isabelle Enders in einer Auflage von 5 Stück handgeschmiedet, formschön, funktionell und anregend für spannende Diskurse über den Sinn und Unsinn von Handwerk und Gestaltung, über nachhaltiges Konsumverhalten, kreative Küche und definitiv der beste Beweis: Weniger ist mehr!
Nun aber:
AD House of Crafts Handwerksschau mit vielfältigen Design-Exponaten initiiert von AD Architectural Digest
Meister des feinen Kunsthandwerks und junge Talente präsentieren sich im „House of Crafts“ von AD Architectural Digest. Besucher können in der kostenfreien Design-Ausstellung einen Blick hinter die Kulissen der Produktion werfen und Handwerkstalenten vor Ort über die Schulter schauen, zum Beispiel einem Polsterer und einem Teppichknüpfer.
Oliver Jahn, Chefredakteur AD, über die Idee zu dieser besonderen Ausstellung: „Wir sind überzeugt, dass gutes Kunsthandwerk ein Gegenpol zur Digitalisierung und Automatisierung sein kann. In unserem ‘AD House of Crafts’ bieten wir ihm eine Bühne und laden es neu auf. Wir wollen die gesellschaftliche Relevanz des Handwerks erhöhen und die nächste Generation an Talenten inspirieren. Handwerkliche Fertigkeiten sind ein wertvolles, vom Aussterben bedrohtes Kulturgut.“
Große Namen der Handwerkskunst
Einblicke in die Produktionsprozesse gewähren auf den mehr als 600 m² Ausstellungsfläche: die Porzellanmanufaktur Meissen, die Wittmann Möbelwerkstätten, Niessing Schmuck, Editions de Parfum Frédéric Malle, der Autohersteller Lexus, Teppichdesigner Jan Kath, die Glasmanufaktur von Poschinger, Dr. Hauschka Naturkosmetik und die Druckerei Prantl. Die integrierte vom AD Magazin kuratierte Ausstellung zeigt weitere Exponate ausgewählter Handwerksbetriebe und Designer wie Andreas Murkudis, Katja Buchholz und Reuber Henning.
Sehenswertes Ambiente
Der Mailänder Architekt Hannes Peer strukturiert die lichtdurchflutete Industriehalle mit skulpturalen Vintage-Jean-Prouvé-Paneelen –eine Leihgabe der Galleria Bellucci in Mailand.
Die dreitägige Handwerksschau mit Design-Ausstellung ist zu sehen vom 13. bis 15. September 2019 im Magazin in der Heeresbäckerei in Berlin– passend zur parallel stattfindenden Berlin Art Week (11.-15. September 2019). Als Schirmherrin hat AD Dr. Barbara Hendricks, MdB, Bundesministerin a.D., gewonnen. (Pressetext)
Alte Heeresbäckerei
Köpenicker Str. 16-17
10997 Berlin
Öffnungszeiten: Freitag 12 bis 22 Uhr, Samstag & Sonntag 10 bis 20 Uhr
Hier einige Teilnehmer
Rattan-Handwerk aus der Provence von Atelier Vime
Möbel aus Jade von Bethan Gray
Bunter Marmor von Bloc Studios
Live Holzhandwerk von Fabian Fischer
Live Malerei der Londoner Tapetenfirma Fromental
Handgemachte Strohmarketrie von Lison de Caunes
In Harz gegossene Blumen von Marcin Rusak
Hochwertige Polstermöbel aus Italien von Marta Sala
Böhmische Glaskunst seit 1857 von Moser
Und so bereiten die Profis Ihre Veranstaltung nach – für alle die dann dochnicht ganz so traurig sein müssen, dass sie was verpasst haben: HIER