Tulga Beyerle wird zum 1.12.2018 Direktorin des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg

Tulga Beyerle, MKG | Foto: Katharina Gossow

Diese Pressemeldung vom 20.02.2018 möchte ich niemandem vorenthalten:

Der Stiftungsrat des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg unter Vorsitz von Senator Dr. Carsten Brosda hat beschlossen, Tulga Beyerle zum 1. Dezember 2018 die künstlerische und wissenschaftliche Leitung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg zu übertragen. Beyerle ist seit 2014 Direktorin des Dresdner Kunstgewerbemuseums, Schloss Pillnitz, einem der renommiertesten Kunstgewerbemuseen Deutschlands. Um einen guten Übergang zu gewährleisten, verlängert die derzeitige Direktorin des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg, Prof. Dr. Sabine Schulze, ihren Anstellungsvertrag noch einmal um sechs Monate bis 30. November 2018.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mit Tulga Beyerle übernimmt eine erfahrene und zugleich innovative Museumsdirektorin die Leitung des Museums für Kunst und Gewerbe. Sie ist international anerkannt und steht für eine moderne und attraktive Museumsentwicklung. Als Direktorin des Kunstgewerbemuseums Dresden ist es ihr gelungen, dem Haus zu neuem Glanz zu verhelfen und es innerhalb der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gut zu platzieren. Mit Tulga Beyerle haben wir eine Persönlichkeit gefunden, die das Museum für Kunst und Gewerbe und die großartige Entwicklung, die das Haus in den letzten Jahren genommen hat, mit neuen Impulsen bereichern wird. Ich danke auch Prof. Dr. Sabine Schulze, dass sie das Haus ein weiteres halbes Jahr führen wird, um so einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.“

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MKG Hamburg

Prof. Dr. Sabine Schulze hinterlässt ein großartig aufgestelltes Haus, das sich in den Jahren ihrer Leitung einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat. In diese Fußstapfen zu treten ist eine Herausforderung, aber auch eine große Freude und Ehre. In den letzten vier Jahren konnte ich am Kunstgewerbemuseum in Dresden, unterstützt durch den Verbund der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und mit einem großartigen Team, die Sammlung neu erschließen und ihr Aktualität und Sichtbarkeit geben. In Hamburg stellen sich, aufbauend auf der erfolgreichen bisherigen Linie, neue Aufgaben, wie zum Beispiel das Haus durchlässiger zu machen, sich lokal bis international zu vernetzen, die Forschung zu stärken. Das Museum für Kunst und Gewerbe ist mit Sicherheit das lebendigste und mit seiner Sammlung wahrscheinlich das spannendste Haus für angewandte Kunst in Deutschland und weit darüber hinaus. Dazu beizutragen, dass zentrale Themen unserer Gegenwart und Zukunft in Hamburg diskutiert werden und das Museum in dieser Diskussion führend ist, ist mein langfristiges Ziel. Das Thema ist letztlich die Gestaltung unserer Welt. In diesem Sinne trägt das Museum für Kunst und Gewerbe eine hohe Verantwortung und ist von großer Relevanz.“

Prof. Dr. Sabine Schulze:„Ich freue mich sehr über diese Wahl. Tulga Beyerle war immer meine Wunschkandidatin! Ihr Engagement für zeitgenössische Gestaltung bewundere ich, ihre Begeisterung ist ansteckend. Sie wird das Museum für Kunst und Gewerbe in eine gute Zukunft führen.

Die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann, sagt: „Ich beglückwünsche Tulga Beyerle wie auch die Kolleginnen und Kollegen des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg zu dieser Berufung.  Der Weggang aus Dresden ist für uns schmerzlich, weil wir eine äußerst befähigte  Kollegin verlieren, die dem Dresdner Kunstgewerbemuseum starke Impulse für eine international beachtete Neuausrichtung gegeben hat.  So öffnete sich das Museum viel stärker als zuvor Fragen des Designs in Geschichte und vor allem Gegenwart. Tulga Beyerle arbeitete dabei mit internationalen Künstler*innen und Designer*innen zusammen und schlug besonders Brücken in die Nachbarländer. Zugleich hat sie es verstanden, das Kunstgewerbemuseum in Sachsen zu vernetzen, etwa mit regionalen Handwerksbetrieben und Hochschulen. Viel beachtete Ausstellungen im Schloss Pillnitz, dem Sitz des Museums, wie aber auch in der Kunsthalle im Lipsiusbau auf der Brühlschen Terrasse haben das Profil des Hauses geschärft und ein neues, vor allem auch jüngeres Publikum hinzu gewonnen. Zahlreiche Forschungsprojekte wurden von Tulga Beyerle angeschoben. Als Mitglied der Geschäftsführung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden hat sie für die Gesamtbelange der SKD sehr viel getan. Die Berufung nach Hamburg ist eine Auszeichnung für diese äußerst erfolgreiche Arbeit in Dresden. Und sie zeigt, dass wir bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden hervorragende Mitarbeiter*innen und Führungspersönlichkeiten haben.

Tulga Beyerle wird dieses Jahr noch in Dresden wirken und wir freuen uns sehr auf die von ihr geplanten Ausstellungen, etwa Sibylle 1956 – 1995. Zeitschrift für Mode und Kultur  oder  die große Ausstellung Gegen die Unsichtbarkeit. Designerinnen der Deutschen Werkstätten Hellerau 1898 – 1938, die ab 3. November 2018 im Japanischen Palais zu sehen und die zugleich ihre Abschiedsausstellung sein wird.“

Der Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Uwe Gaul, erklärt: „Wir bedauern den Weggang von Tulga Beyerle nach Hamburg außerordentlich. Gleichzeitig wünschen wir ihr einen glücklichen und erfolgreichen Wechsel, und dass sie in ihrer neuen Position all ihre Stärken und Fähigkeiten einbringen kann, die sie der positiven Entwicklung des Dresdner Kunstgewerbemuseums gewidmet hat. Gemeinsam mit den Staatlichen Kunstsammlungen wird sich das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst zügig auf die Suche nach einer geeigneten Nachfolge machen. Wir sind dankbar, dass Frau Beyerle ihren Abschied noch bis zum Jahresende hinauszögert und damit die Möglichkeit eröffnet, einen geordneten und sanften Übergang zu schaffen.“

Tulga Beyerle ist seit 2014 Direktorin des Kunstgewerbemuseums Dresden, Schloss Pillnitz, und zugleich Mitglied der Geschäftsführung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, einem der führenden Museumsverbunde Deutschlands. 2006 gründete sie die Vienna Design Week und war bis 2013 eine ihrer Leiterinnen. Zuvor war sie als selbstständige Kuratorin in Wien und Glasgow erfolgreich tätig.

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MKG Dresden, Schloss Pillnitz, Wasserpalais

Ihre derzeitige Wirkungsstätte, das Dresdner Kunstgewerbemuseum, Schloss Pillnitz, ist Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Das Museum verfügt über eine hochkarätige Sammlung und ist eines der ältesten Kunstgewerbemuseen Deutschlands. Es entstand, ebenso wie das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, ursprünglich in Verbindung mit einer Schule. Dieser programmatische Gründungsgedanke, sich durch Inspiration für die beste Gestaltung der Gegenwart und der Zukunft einzusetzen, ist auch das zentrale Anliegen Tulga Beyerles, die das Museum als Möglichkeitsraum und Plattform für Diskurs und Verhandlung, möglichst ohne Schwellen, aber auf höchstem Niveau verstanden wissen möchte.

Tulga Beyerle wurde 1964 in Wien geboren. Nach einer mit Gesellenprüfung abgeschlossenen Tischlerlehre studierte sie Industrial Design in Wien und unterrichtete an der dortigen Universität für angewandte Kunst im Anschluss für rund sieben Jahre Designgeschichte und Theorie. Tulga Beyerle leitete die Vienna Design Week und verfügt über hervorragende nationale wie internationale Beziehungen. Sie ist unter anderem Beiratsmitglied des Bundeskanzleramts für Kunst und Kultur in Österreich und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Mudac, dem Museum für angewandte Kunst in Lausanne. (Pressetext MKG Hamburg/Staatlichen Kunstsammlungen Dresden )

… mit den allerbesten Wünschen an die designierte Direktorin Tulga Beyerle!