MANU FACTUM Staatspreis NRW: Düsseldorf am 31.07.2017

MANU FACTUM 2017 Gewinnerin SCHMUCK Alessa Joosten aus Düsseldorf, grafische und zugleich skulpturale Kette aus Holz. Fotografie Tamara Hansen.

Unvergleichlicher Schmuck, beeindruckende Skulpturen, ausgefallene Möbel und außergewöhnliche Wohnaccessoires und zum ersten Mal auch künstlerische Medien – aus diesen Kategorien wurden die Sieger gewählt. Die Jury des Staatspreises MANU FACTUM 2017 zeichnet fünf Künstler aus Nordrhein-Westfalen mit dem begehrten Preis für herausragende Leistungen im Kunsthandwerk aus.

Folgende Künstler wurden als Staatspreisträger des Landes ausgezeichnet und freuen sich über jeweils 10.000 Euro:

Konrad Koppold aus Leverkusen, gelernter Tischler und Innenarchitekt überzeugte im Themenfeld Wohnen mit seinen asymmetrischen Gefäßen aus gedrechseltem Eichenholz.

Ira Marom ist Konzept-Künstler aus Köln mit israelischen Wurzeln. Seine in der Kategorie Medien ausgezeichnete Arbeit zeigt eine Serie von Portraits geflüchteter Menschen, gedruckt in Sand und auf Erde. Dabei wird die vom Sand-Media Drucker erzeugte Fotovorlage freskal in eine feuchte Erdtafel eingelassen.

Siegerin im Bereich Skulptur ist Barbara Hattrup aus Salzkotten mit ihrer variablen Wandinstallation aus verschiedenen Faserkacheln. Die studierte Textilgestalterin hat bei ihrem Objekt Rindenbast des Papiermaulbeerbaumes verarbeitet und so Leichtigkeit und Transparenz vereint.

Ulrike Becker aus Münster entwarf einen Beistelltisch aus pulverbeschichtetem Stahl mit Einlege-Tablett. Die Tischlerin und Projektgestalterin (HWK) überzeugte die Jury im Bereich Möbel mit ihrem demonstrativ logischen, einfachen und nahbaren Stück.

Im Themenbereich Schmuck schuf Alessa Joosten aus Düsseldorf eine grafische und zugleich skulpturale Kette aus Holz. Die Arbeit der Schmuckdesign-Studentin entspricht durch die Verwendung eines nachwachsenden Rohstoffs einem nachhaltigen Gestaltungsgedanken. Durch das geringe Gewicht des natürlichen Materials verfügt das Schmuckstück trotz seiner Größe über Leichtigkeit.

Im Bereich Kleidung wurde dieses Jahr kein Preis vergeben.

Insgesamt gab es 450 Bewerbungen; Spitzenreiter mit jeweils über hundert Einreichungen sind die Kategorien Schmuck und Skulpturen. „Wir haben einen klaren Anstieg der Bewerbungen im Vergleich zu 2015 und sind stolz, dass wir in diesem Jahr 135 Exponate ausstellen werden“, freut sich Uwe Müller-Biebel, Mitverantwortlicher von der Handwerkskammer Düsseldorf.

Seit mehr als 50 Jahren schreibt das Land Nordrhein-Westfalen den Wettbewerb aus, der mit 60.000 Euro dotiert ist. Alle zwei Jahre können sich Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker, die in Nordrhein-Westfalen leben und arbeiten, um die Teilnahme an der Landesausstellung bewerben. Der Staatspreis rückt das Unikat, das handgefertigte Einzelstück, die genuine schöpferische Leistung in den Mittelpunkt. Wettbewerb und Ausstellung werden gemeinsam von der Landesregierung und der Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks NRW durchgeführt. Garant für die Qualität ist ein zweistufiges anonymisiertes Verfahren; nach Vorauswahl durch eine Fachjury entscheidet eine weitere Kommission aus Vertretern des (Kunst)Handwerks, der Wissenschaft, der Architektur und der Museen sowie der Ministerien und der Staatskanzlei über die Vergabe der Preise.

Die Ausstellung kommt mit insgesamt 135 Arbeiten ins Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK). Die eingereichten Möbel, Skulpturen, Schmuck- und Kleidungsstücke sowie Wohnaccessoires werden vom 10. September bis zum 5. November gezeigt. Die Besucher können sich auf eine Fülle kreativer Ideen und beeindruckender freien künstlerischer Arbeiten freuen. Diese Bandbreite macht den Reiz der Ausstellung aus, die ebenso als Plattform für den Austausch mit anderen Kreativen dient.  Die Preisträger werden am 9. September in einer Feierstunde von NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart persönlich ausgezeichnet.(Pressetext)