Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle überrascht einen immer wieder mit seinen Schätzen. Aktuell gibt es im weitläufigen Westflügel Werke der 1.Hälfte des 20.Jahrhunderts aus der hauseigenen Sammlung Kunsthandwerk und Design zu sehen: „Die andere Moderne zwischen Expressivität und Sachlichkeit“. Die angewandte Kunst aus dieser bedeutenden Sammlung wird nun, nach über zehn Jahren das erste Mal wieder, parallel zur Sonderausstellung „Alexej von Jawlensky | Goerges Rouault„, präsentiert.
Wiederentdeckungen und zahlreiche Überraschungen sowie selten gezeigte Sammlungsobjekte, die zeitgleich zum Schaffen der beiden großen Expressionisten entstanden, u. a. von Gerhard Marcks, Emil Nolde, Klara Maria Kuthe, Karl Müller, Luwig Vierthaler, Karl Schmidt-Rottluff, Ilse Scharge-Nebel, Henry van de Velde, Maria Likarz, Otto Lindig, Marianne Brandt, Johann Michael Wilm, Gemma Wolters-Thiersch die meistens fachübergreifend nicht nur als Designer, Kunsthandwerker sondern auch als Bildhauer, Maler und Architekten in Erscheinung traten. Die Synthese aller Gestaltungsaufgaben führte zu einer großen Gestaltungsvielfalt und überwand die Grenzen zwischen den Künsten.
„Zweckmäßigkeit, Materialgerechtigkeit, aber auch exklusive Handwerklichkeit und unverfälschte Sinnlichkeit sind konzeptuelle Schlagworte für Innovationen in der angewandten Kunst der Moderne. Elementare Formen für das Zeitalter der industriellen Massenproduktion, prestigeträchtige mondäne Objekte und die Wiederentdeckung archaischer Technologien stellten Herausforderungen für die Künstler und Gestalter dieser Zeit dar. Die vielfältigen Entwicklungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden mit den Themen INTUITIV, EXPRESSIV, KONSTRUKTIV und DEKORATIV präsentiert.“ (Pressetext)
Das ganze ist eine äusserst sehenswerte Ausstellung, die uns wahre Inkunabeln unserer Kulturgeschichte vor Augen hält.
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle (Saale)
Täglich ausser Mittwochs geöffnet von 10 bis 18 Uhr