Collect 2017: London, vom 02.bis 06.02.2017

Hanne Enemark & Louis Thompson, Detail: Prenumbra in Steel Blue and White, 2016, Glass, Image: Ester Segarra

An diesem Wochenende entfaltet die internationale Kunstmesse für  zeitgenössische Objekte „COLLECT“ in der Londoner Saatchi Galerie wieder ihre einzigartige Atmosphäre. Das, was die Briten „exquisite craft-led works“ nennen beschreibt die Einzigartigkeit von unikaten Objekten, die nur durch die vollendete Beherrschung handwerklicher Kunst möglich wird. Diese vermag Materialien und technische Optionen so umfassend zu erkennen und zu nutzen, dass daraus veritable Kunstwerke entstehen. Sie verhalten sich wie eine Hymne auf die Kunstfertigkeit ihres Gestalters, die uns so sehr berührt, weil sie das Ergebnis des idealen Miteinanders von Geist und Hand ist – also zutiefst menschliche Züge trägt auch wenn manch ein Objekt wie Zauberei erscheint. Wir dürfen uns sicher sein, dahinter steht die beeindruckende Meisterschaft, äusserste Disziplin und geniale Kreativität eines menschlichen Wesens.

In früheren Zeiten dienten die prachtvollen Werke der Handwerkskunst den mächtigen Potentaten weltlicher und kirchlicher Macht. Dann bekamen sie Konkurrenz durch die Wunder des industriellen Fortschritts und überlebten die Zeitläufte auf den Weltanschauungsspielwiesen der diversen Arts&Craft Bewegungen des vergangenen Jahrhunderts. Ihrer ursprünglichen Aufgabe als Botschafter von Macht und Stil beraubt suchen die zeitgenössischen Objekte nicht erst seit heute Anerkennung unter dem Dach der Kunst – als um ihrer selbst Willen wertgeschätzte Objekte, deren künstlerischer, konzeptioneller, artistischer Anspruch ausser Frage steht.

In einer Welt, die zunehmend von virtuellen Mächten bestimmt wird, gelenkt von der Einflussnahme mysteriöser Allgorithmen und hyperintelligenter Robotik, erscheint eine Veranstaltung wie die COLLECT vordergründig wie ein Anachronismus. Doch sie beweist, losgelöst von allem Nützlichkeitsdenken, wie berührend und beeindruckend sich menschliche Kreativität, Gestaltungswille und Fingerfertigkeit als Sebstbehauptung und Selbstvergewisserung im Einklang mit den Geschenken des blauen Planeten ausdrücken kann. Das hat etwas sehr Ermutigendes!

© Schnuppe von Gwinner

Also richtet sich die COLLECT nicht nur an Sammler, Kuratoren, Interiordesigner und Architekten – sie richtet sich an ALLE.

Da nicht ALLE hinfahren können um zu staunen, hat der britische Crafts Council keine Mühen gescheut Verbündete zu finden, die die COLLECT auch für die Daheimgebliebenen zu einer unvergesslichen Entdeckungsreise werden lässt. Und es Käufern, Sammlern und Kuratoren erleichtert auszuwählen und zu kaufen – denn das gehört ja immer dazu.

Für die Collect: Benefit Auction 2017 kooperiert „Collect + Artsy“, denn es sollen £ 40,000 zusammen kommen um die Initiative des britischen Crafts Council zu unterstützen in London neue Räume als Heimat für die Handwerkskunst zu errichten – einen Ort wo die umfangreiche Sammlung des CC ebenso präsentiert werden kann wie aktuelle Ausstellungen und der Platz für Seminare, Vorträge und Kurse bietet.

Bis Montag den 6.Februar um 16 Uhr kann man online mitbieten für Objekte, die von namhaften angewandte Künstlern wie Kate Malone, Grayson Perry,  Edmund de Waal, Magdalene Odundo, Julian Stair, Clare Twomey, und Tord Boontje durch die Gabe von Werken unterstützt wird. Auch die generösen Objektspenden mehrerer ausstellender Galerien gwie z.B. der Cynthia Corbett Gallery, Joanna Bird Contemporary Collections, Vessel Gallery, Flow Gallery, Sarah Myerscough Gallery und WCC•BF  und damit dem CC seinem Ziel näher zu kommen.

https://www.artsy.net/collect-2017

Persöhnlichen Kontakt zu Spezialisten kann man über inquiries@artsy.net erhalten.

Die Artsy app für iPhone & iPad ist sicher nicht nur ein toler Begleiter für die Besucher sonder auch für die, die nur aus der Ferne schauen können.

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