Künstlerische Positionen in Glas: Eine neue Ausstellung der Reihe Forum 13 im Künstlerhof Oberndorf der Stadt Schweinfurt startet am 17. September. Zu Gast sind vier Künstler mit ganz unterschiedlichen Sichtweisen, vereint in der Technik des Glasblasens: Erwin Eisch, Franz Xaver Höller, Veronika Beckh und Rike Scholle. Die Arbeiten umspannen einen Zeitraum von circa 50 Jahren.
Im Jahr 2000 avancierte der Künstlerhof Oberndorf unter dem Namen Forum 13 zu einer Anlaufstelle für alle Freunde zeitgenössischer Kunst. Die Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt bieten im Geburtshaus des Schweinfurter Künstlers Gustl G. Kirchner (1920 – 1984) spannende Ausstellungen. In diesem Haus sind seit 1997 das Kirchner-Archiv und eine Dauerausstellung zu Leben und Werk des Künstlers untergebracht, ebenfalls seit 1997 leben und arbeiten dort die Künstler Heike und Norbert Kleinlein.
Mit Glas pur nähert sich Forum 13 dem einstigen Hausherrn Gustl Kirchner an, der ja nicht zuletzt durch seine Glasfenster bekannt wurde. Zu Gast in Oberndorf sind vier Glaskünstler, die ihr Handwerk traditionell gelernt haben und auf unterschiedlichen Wegen in die Kunst gefunden haben:
Erwin Eisch, geboren 1927 in Frauenau im Bayerischen Wald, entstammt einem traditionellen Glasmacherbetrieb. Arbeiten von ihm sind in der Kunsthalle Schweinfurt ausgestellt. Indem er sich stets kritisch mit den allgemeinen Vorstellungen von Heimat und Tradition beschäftigte, entwickelte er als international anerkannter Glaskünstler und als Maler einen völlig eigenständigen Stil. Er gilt als einer der Wegbereiter der internationalen Studioglasbewegung und ist eine zentrale Figur der deutschen Glasszene der 1960er, 1970er und 1980er Jahre. Eisch geht es weniger um die schöne Form. Er transportiert Botschaften und will provozieren.
Franz Xaver Höller, geboren 1950 in Leupoldsdorf, Obernzell, lebt und arbeitet in Zwiesel. Es folgte wie bei Erwin Eisch ein Kunststudium. Höllers Arbeiten sind von großer technischer Perfektion. Bei seinen Werkgruppen wie Bechern, Ballons, Paaren oder Deckelgefäßen spielen Harmonie und Rhythmus in Form und Material eine zentrale Rolle. Seine Arbeiten strahlen eine große Stille und eine starke innere Kraft aus.
Veronika Beckh lebt und arbeitet in Berlin. Sie erhielt ihren Gesellenbrief als Hohl- und Kelchglasmacherin im Jahr 1995 in der Glasfachschule. Meist fertigt sie geometrische Formen, vor allem kugelförmige Gebilde oder Kegel. Der Künstlerin geht es vornehmlich darum, zu beobachten und in ihre Arbeit einfließen zu lassen, wie das Glas Licht aufnimmt, leitet und reflektiert und danach die Oberfläche der Objekte zu bearbeiten. Die entstehenden Werke sind von großer Klarheit und schlichter Ästhetik.
Rike Scholle, ansässig in Osterhofen, wurde 1976 in Hamm/Westfalen geboren. Die seit 2004 freischaffend arbeitende Künstlerin fertigt am Glasofen zahlreiche individuelle Einzelteile, die sie dann zu großen, raumgreifenden Lichtobjekten und Installationen zusammen fügt. Ihr Credo lautet: „Das Leben muss gefeiert werden! In meiner Arbeit geht es mir darum, der grenzenlosen Kraft der Lebendigkeit Ausdruck zu verleihen.“
Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, den 17.09. um 14 Uhr im Künstlerhof. Einführende Worte spricht Dr. Sven Hauschke vom europäischen Museum für Modernes Glas der Kunstsammlungen der Veste Coburg.
Geöffnet ist die Ausstellung an folgenden Tagen: 17. und 18. September, 23., 24. und 25. September sowie 1., 2. und 3. Oktober jeweils von 14 – 18 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung (unter Tel.: 09721 802215). Der Eintritt ist frei. (Pressetext)
Künstlerhof Oberndorf, Haupstraße 13, 97421 Schweinfurt
