Lehrende, Absolventen und Studierende der Schmuckklasse von Prof. Daniel Kruger an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle gastieren mit ihren künstlerischen Schmuckobjekten noch bis zum 05.September im Bayerischen Kunstgewerbeverein. Diese Ausstellung wird vom 12. November 2015 bis 3. Januar 2016 zusammen mit einer zweiten Ausstellung mit Werken junger, international wirkender SchmuckkünstlerInnen unter dem Titel „Von hier und dort / Wo alles anfängt“ in der Galerie im Volkspark, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, zu sehen sein.
Halle ist keine kleine Stadt, aber ein ruhiger Ort. Die alte Burg Giebichenstein, in der die Kunstfakultät untergebracht ist, erhebt sich über der von Parks und Villen gesäumten Saale. Eine Brücke verbindet die Ortschaften Giebichenstein und Kröllwitz und überspannt hier den Fluss. Hier, »Wo alles anfängt«, ist ein Überblick von höchst individuellen Arbeiten, die unter Daniel Kruger, dem Leiter der Schmuckklasse, in den letzten zwölf Jahren entstanden sind. Einige der Teilnehmer haben grade erst angefangen mit dem Studium, manche sind mitten drin oder haben vor Kurzem ihren Abschluss gemacht. Andere sind bereits als Schmuckkünstler in der Autoren-Schmuckwelt etabliert. Zusätzlich zu sehen sind Arbeiten einer Gruppe international bekannter Schmuckmacher, die Daniel Kruger begleitet haben, und von denen jeder auf seine Art zur Entwicklung und Förderung der Studierenden beigetragen hat. (Pressetext)
Noch unvergessen ist mir die umfangreiche Werkschau, die das GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig Daniel Kruger, einem bedeutenden Protagonisten des zeitgenössischen Schmuckschaffens, zu Beginn diesen Jahres widmete. Rund 200 Schmuckstücke boten einen Rückblick auf nahezu vierzig Jahre Kreativität, die sich aus einer nie versiegenden Neugier auf unkonventionelle Schmucktechniken und ungewöhnliche Materialien speist. Kaum ein anderer Schmuckkünstler hat im Laufe seines Schaffens so frei und unbelastet zu immer neuen Bildwelten ganz persönlicher Art gefunden.
Und diese Freiheit in der Wahl der Mittel, Akribie im Detail und Lust am Schmuck-Geschichten erzählen färbte glücklicherweise auf seine Schüler und Mitstreiter ab. Glücklicherweise derart, dass jeder seine eigene Unabhängigkeit bewahren konnte um die persönliche gestalterische Sprache zu finden und zu entwicklen. So viele autonome Stücke nebeneinander, die weder einem Trend noch einer Mode noch einem spezifischen Einfluss huldigen sondern ganz bei sich sind: stark, fantasievoll und eigenständig in Form und Gestaltung als Botschaft passionierter SchmuckgestalterInnen. Das ist durchaus etwas Besonderes, wenn man auf andere Schulen und Lehrer schaut, deren künstlerische Sprache eher den Gleichklang hervorbringen als die starken Einzelstimmen.
Bayerischer Kunstgewerbeverein e.V.
Pacellistraße 6-8
80333 München
Öffnungszeiten: Mo bis Sa, 11 bis 18 Uhr
Führungen mit Melanie Isverding, künstlerische Mitarbeiterin Schmuck am Montag, den 31. August, 17-18 Uhr
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.