Die Organisatoren der ersten „London Craft Week“ betrachten London als die Kreativhauptstadt der Welt und deswegen gibt es dieses Jahr ein Event, dass sich ganz dem „Handwerk“ widmet – im Windschatten und als lebendige Ergänzung der renommierten COLLECT Messe für künstlerische Objekte. Atelierhäuser wie „Craft Central“ oder „Cockpit Studios“ machen mit, aber auch die einschlägigen Galerien wie „Contemporary Applied Arts“ oder „The New Craftsman“ – sogar Fortnum & Mason’s Piccadilly store ist dabei.
Sie alle, aber längst nicht alle, sind als eingefleischte, traditionsreiche Handwerkbetriebe geläufig, springen gerne auf diesen Zug des Wahren, Schönen, Qualitätvollen auf. Natürlich wird es herrlich sein: durch den Londoner Frühling zu spazieren und hier und da hinter die schön gemachten Kulissen schauen zu dürfen bzw. doch geradezu perfekt gestylte Präsentationen des Handmade-Hypes zu bestaunen. Modischer Opportunismus wird kaum so überschwenglich gefeiert wie von den selbst Berufenen – nicht aber von jenen, zumeist wenig marktschreierisch kommunikativen, dafür aber echten „craft-persons“. Der ein oder andere ist glücklicherweise in dieses perfekt organisierte und präsentierte Event mit hinein gerutscht: z.B. erlesenes Schuhmacher- und Schneiderhandwerk, Goldschmiede und andere Traditionelle, für die Engländer von jeher viel Sinn haben.