Seit 2008 führt Hanspeter Dähler die Galerie Kunstforum Solothurn, die über die Jahre zu einer wichtigen Galerie für zeitgenössische keramische Kunst in der Schweiz und im internationalen Kontext geworden ist. Im Dezember 2023 erweiterte er die Galerie um die Räume der ehemaligen Galerie Chrisptoph Abbühl im ersten Stock des Hauses. In den Ausstellungen „in constant change I“, die sich bis zum 06.04.2024 der figurativen keramischen Plastik widmete und nun „in constant change II“, deren Schwerpunkt das Gefäß und die architektonische Form sein wird, zeigt der Hanspeter Dähler Werke aus dem Depot der Galerie.
Den Titel „in constant change “ wählte er, da die Kunden und Kundinnen die von ihnen erworbenen Objekte direkt mitnehmen können und die zurückbleibenden Leerstellen mit anderen Arbeiten besetzt werden.
Was auf den ersten Blick sehr pragmatisch erscheint kann allerdings eine reizvolle Wirkung entfalten. Einerseits werden Begehrlichkeiten sofort befriedigt, andererseits wird die Neugierde geschürt, welches Objekt die Nachfolge antritt und ob es dem zuerst Gewählten in der subjektiven Wirkung und Qualität nachsteht, gleichwertig erscheint oder dieses sogar übertrumpft? Das Konzept spielt mit der menschlichen Neigung, immer eine gute Auswahl haben zu wollen, um sich das vermeintlich Beste auszuwählen oder, insbesondere als Sammler/in, den entscheidenden Lückenschluss für die Sammlung zu erreichen, ein Highlight oder eine sinnvolle Ergänzung. Dieses Vorgehen verdeutlicht, dass eine Auswahl immer eine Subjektive ist, auch wenn sie auf tiefer Sachkenntnis der Spezialisten beruht. Die Nachbarschaft, das Umfeld in der Galerie spielt bei der Entscheidungsfindung eine ebenso große Rolle wie die Situation am neuen Ort, die Optionen anderer Präsentationsmöglichkeiten, der Vollständigkeit des Sammlungsthemas und so fort. „In constant change“ ist alles zu jeder Zeit – hier wird es benannt, praktiziert und bewusst gemacht.
Hanspeter Dähler bemerkt: „ob ich dieses Konzept auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder nutze, wird sich zeigen. Sie stellen fest, dass das Konzept der beiden Ausstellungen nicht wirklich bedeutsam ist.“ – Nein, im Gegenteil, es tut nur so harmlos. Es könnte den Käufern und Sammlern einen wunderbaren Nervenkitzel bereiten solange der Galerist die Türen des Depots konsequent geschlossen hält und die Nachfolge erst nach vollzogenem Transfer bestimmt.
In der Kollektion der Galerie Kunstforum Solothurn sind zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler der allerersten internationalen Liga vertreten, die hauptsächlich mit den Werkstoffen Ton oder Porzellan arbeiten. So wird man als Kunde wie auch als Besucher kein großes Risiko eingehen, gleich ob es um den Kunsterwerb oder den Kunstgenuss geht.
© Schnuppe von Gwinner
Hanspeter Dähler
Schaalgasse 9
CH-4500 Solothurn
Öffnungszeiten: Do | Fr 14:00–18:30 Uhr | Sa 14:00–17:00 Uhr oder nach Vereinbarung
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