„Holon“ – Schmuck von Jiro Kamata: Hamburg vom 29.09. bis 05.11.2022

Jiro Kamata

„Meine Lieblingsfarbe ist buntes Glitzer“ verkündet Luisa (5 Jahre) voller Überzeugung. Dieses Geständnis käme einem Erwachsenen, der sich für stilisicher und gebildet hält, niemals über die Lippen. Schade, denn die Wahrheit ist, dass wir ALLE buntes Glitzer LIEBEN!

Und deswegen ist umso wunderbarer, dass der japanische Schmuckkünstler Jiro Kamata uns mit seinen einzigartigen Schmuckstücken und Objekten die Möglichkeit schenkt diese heimliche Liebe ganz offen und sehr begeistert auszuleben.

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Jiro Kamata

Der Juwelierssohn aus Hirosaki ist zwar mit Schmuck aufgewachsen, aber er hasste ihn als übertriebenen Luxus und Blingbling. Dennoch entschied er sich für eine Ausbildung am Institute of Gemology and Jewelry Art in Yamanashi und traf dort auf seinen Lehrer Okinaki Kurokawa, der in den 70er Jahren bei Professor Klaus Ullrich in Pforzheim studiert hatte. Okinaki Kurokawa vermittelte ihm den ambitionierten Geist zeitgenössischen Autorenschmucks in Europa und öffnete Jiro Kamata damit neue Perspektiven.

Neugierig kam Jiro Kamata nach Deutschland, zuerst 1998 bis 99 an die Hochschule fü Gestaltung Pforzheim  und von 2000 bis 2006 in die Schmuckklasse der Akademie der Bildenden Künste in München, ab 2004 als Meisterschüler von Otto Künzli. Wie die internationale Karriere des heute in München lebenden Schmuckkünstlers in allen Details verlief, lässt sich in den unterschiedlichsten Medien online und offline nachvollziehen.

Sein ganz großes Talent liegt meiner Meinung nach darin, dass er die zutiefst in uns Menschen angesiedelte Faszination für alles was sich glitzernd, spiegelnd und bunt schillernd bewegt, mit einem strengen Purismus beantwortet. Als junger Mensch verachtete er den funkelnden Prunk von Juwelen. Heute stellt er diesem eine ausgesprochen zeitgemäße und werthaltige Alternative gegenüber.

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Jiro Kamata

Er erfindet Schmuck und Objekte, deren reduzierte, geometrische Formensprache und exzellente Verarbeitung optische Linsen mit ihrem faszinierenden Farbenspiel auf geniale Weise inszeniert. Indem er die Lebendigkeit von Spiegeln, alten Kameraobjektiven und dichroitischen Filtern, die bestimmte Lichtfrequenzen transmittieren und reflektieren, abhängig vom Stand der Lichtquelle und der Betrachter, ja diese selbst mit in den visuellen Dialog einbeziehend, choreographiert. Meisterhaft – mimalistisch bei optimalem Effekt! Die Süddeutsche (SZ 21.10.20) schrieb “Wer immer Jiro Kamatas Schmuck anlegt, wird zu einer Lichtgestalt und hält denen, die unweigerlich aufmerksam werden, ein changierendes Spiegelbild vor.“ So weit würde ich nicht gehen, glaube eher, dass er unser aller Spieltrieb salonfähig macht, so erlesen, durchdacht und planvoll – unwiderstehlich…. eben wie buntes Glitzer.  © Schnuppe von Gwinner

Hilde Leiss lädt nun zu einer Ausstellung der Schmuckstücke von Jiro Kamata ein – Dr. Rüdiger Joppien wird am 29.09.2022 um 19 Uhr zur Eröffnung in Gegenwart des Künstlers sprechen.

Galerie Hilde Leiss
Großer Burstah 38
20457 Hamburg

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag  10 bis 18 Uhr

Empfehlenswert: Jiro Kamata: „VOICES“ erschienen bei Arnoldsche Art Publishers 2020