Die LOEWE FOUNDATION lanciert zum sechsten Mal den LOEWE FOUNDATION Craft Prize, eine internationale Auszeichnung für herausragende Handwerkskunst. Sie möchte einzigartig talentierte Kunsthandwerker auszeichnen, die mit ihrer künstlerischen Vision und ihrem Innovationswillen neue Maßstäbe für die Zukunft des Handwerks setzen.
Der Preis für den Siegerbeitrag ist mit 50.000 Euro dotiert. Die in die engere Wahl gezogenen und die prämierten Arbeiten werden im Frühjahr 2023 in einer Ausstellung und einem begleitenden Katalog in New York gezeigt.
Wie Sie teilnehmen können:
Lesen Sie die Teilnahmebedingungen und stellen Sie sicher, dass Sie alle Anforderungen erfüllen. Alle Teilnehmer müssen professionelle Kunsthandwerker und mindestens 18 Jahre alt sein. Beiträge können von einer Einzelperson oder einem Kollektiv (als „Gruppeneinreichung“) eingereicht werden. Alle Nationalitäten sind willkommen. Stellen Sie sicher, dass die Arbeit:
- neben dem technischen Können auch eine künstlerische Absicht erkennen lässt, ein Originalwerk ist, handgefertigt oder teilweise handgefertigt
- ein innerhalb der vergangenen fünf Jahre entstandenes Unikat ist das noch keine Preise gewonnen hat
- innovativ ist, in dem Sinne, dass es die Tradition aktualisiert
- in einen Bereich der angewandten Kunst fällt, z. B. Keramik, Buchbinderei, Emaillearbeiten, Schmuck, Lack, Metall, Möbel, Leder, Textilien, Glas, Papier, Holz usw.
Füllen Sie die Online-Anmeldung in englischer Sprache aus.
Sie benötigen 2 bis 5 Fotos des Werks (oder der Serie) und optional ein Video und eine kurze konzeptionelle Beschreibung des Werks.
> Reichen Sie Ihre Bewerbung bis zum 25. Oktober 2022 ein.
LOEWE Craft Prize 2022

Dieser zarte und doch solide Korb wurde aus dünnem Rosshaar geflochten, um ein flexibles geometrisches Muster zu schaffen, das eine 500 Jahre alte Technik aus der koreanischen Joseon-Dynastie, die traditionell bei der Herstellung von Sabanggwan-Hüten verwendet wird, mit einer alten Gefäßform kombiniert. Die natürliche Elastizität der Rosshaarfaser wurde genutzt, um sie auf eine Nadel aufzufädeln und in Schlingen zu weben. So entstand ein Werk, das sowohl die Robustheit als auch die Schönheit des Lebens ausdrückt.
... und hier noch ein Blick auf die Ergebnisse des LOEWE Craft Prize 2022. Die diesjährige Preisträgerin habe ich schon im Titelfoto vorgestellt. Die 30 Finalisten wurden zur Ausstellung und Preisverleihung in die Süd Koreanische Hauptstadt Seoul eingeladen. Unter Ihnen waren auch vier deutsche angewandte Künstler, die ich hier kurz vorstellen möchte. Alle internationalen Positionen – sehr besondere Werke – kann man unter diesem Link auch digital betrachten: LOEWE CRAFT PRIZE 2022

Die Vase wurde aus Tombak (einer Messinglegierung mit 85 % Kupfer und 15 % Zink) geschmiedet, das aus sieben asymmetrischen Ringen montiert, gehämmert, gestapelt und zusammengelötet wurde. Anschließend wurde die Vase sorgfältig poliert und patiniert. Die Technik erfordert eine Beherrschung des Materials, die durch die teilweise Asymmetrie der Form noch verstärkt wird. Die Komposition verleiht dem Werk eine Aura der optischen Bewegung und des wechselnden Gleichgewichts.

Anders als bei konventionellen Schmuckstücken, bei denen der Stein die Edelmetalle ergänzt, die den strukturellen Träger bilden, wurden bei diesem Stück Edelsteine verwendet, um die gesamte Brosche zu gestalten. Dünne Scheiben farbiger Edelsteinfragmente wurden geschichtet und übereinandergelegt, um Abschnitte mit kontrastierender Lichtdurchlässigkeit zu schaffen, und mit farbigem Harz zusammengefügt.

Die archaische Form dieses Gefäßes steht in der Tradition des deutschen Kunsthandwerks und spielt mit der Asymmetrie, indem sie sich um vier verschobene und geneigte Achsen dreht, um die Geometrie in die natürliche Form zu bringen. Geleitet von der Maserung und den Eigenschaften des Holzes aus dem Wurzelbereich eines ausgewachsenen Baumes, wird das Gefäß mit der Eisenbeiztechnik ebonisiert, um eine Vertiefung der Farbe zu erreichen, innen fein geschliffen, um eine glatte Oberfläche zu erhalten, und außen gebürstet, um die lebendige Struktur des Holzes zu enthüllen.

Dieses Collier aus handgesägtem Stahl kombiniert historische Architekturmotive wie Kuppeln und Pavillons und ist mit Zierkronen und Brombeerdornen verziert. Das Material ist eine Anspielung auf den Berliner Eisenschmuck, der im 19. Jahrhundert populär wurde, als die Edelmetalle zur Finanzierung des napoleonischen Krieges verwendet wurden. Die Elemente sind durch eine Silberkette mit einem Verschluss aus in Silber gefassten Korallenrosen verbunden.
