DORÉ | VERGOLDET : Schloss Biesdorf v0m 13.06. bis 21.08.2022

Johanna Reich, Virgins Land 2019, Video Loop | copyright Johanna Reich VG-Bild Kunst Bonn

Die Ausstellung DORÉ | VERGOLDET – von neuen Allianzen und Verschmelzungen – vereint Werke der zeitgenössischen Kunst, die sich mit dem Werk- und Farbstoff Gold auseinandersetzen und untersucht die damit verknüpften Vorstellungen von Wert und Symbolkraft.

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Stéphanie Saadé, A Map of Good Memories, 2015, 300 x 150 cm, 24-carat Blattgold auf dem Fussboden

Ist die wiederkehrende Hinwendung zu einem traditionsaufgeladenen Material in derzeitgenössischen Kunst der Versuch, das Edelmetall vom historischen Erbe, von Prunk und Pathos zu befreien? Wird damit die Aussage „es ist nicht alles Gold, was glänzt“ überprüft, indem der stets begehrte und glänzende Werkstoff in andere Zusammenhänge übertragen oder verschoben wird? Mit DORÉ | VERGOLDET werden künstlerische Reaktionen zusammengetragen, die mit dem Werk-, aber auch Farbstoff in Verbindung gebracht werden. Dabei geht es weniger um Materialfetischismus oder Techniken, sondern vielmehr darum, mit künstlerischen Äußerungen und Interpretationen ganz unterschiedliche Assoziationsräume zu aktivieren und kritisches Denken anzustoßen.

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Via Lewandowsky, Reinheit 2021

Die Arbeiten dieser Ausstellung reflektieren mit echtem und künstlichem Gold über alte und neue Allianzen und gesellschaftliche Transformationsprozesse zwischen Kommunikation und Identifikation.

Es verschieben sich die klischeehaften Zitate und Bedeutungsebenen von Gold(en), ohne jedoch Geschichte zu überschreiben. Vor allem die Ewigkeit und Haltbarkeit von Gold wird infrage gestellt. Kritisch hinterfragt werden auch die Kapitalanlagen: Ist zum Beispiel vergoldete Kunst heute noch wertvoller und sind die glänzenden Pokale und Trophäen aus vergoldetem Metall bei gewachsenem Leistungsdruck ethisch noch haltbar? Ist alles nur noch veredelte Illusion?

Oder zeichnet sich in der Debatte und Entwicklung um den Materialismus, zwischen Protz und Luxus, doch noch ein individueller Wertewandel in einer verstärkt von Kapital und Besitz geprägten Gesellschaft ab?

Ausstellende Künstler:  Olivia Berckemeyer, Antje Blumenstein, Ruth Campau, Luka Fineisen, Niklas Goldbach, Eckart Hahn, David Krippendorff, Claudia Kugler, Alicja Kwade, Andréas Lang, Via Lewandowsky, Michael Müller, Sebastian Neeb, Andrea Pichl, Johanna Reich, Stéphanie Saadé, Michael Sailstorfer, Karin Sander, Henrik Strömberg, Philip Topolovac, Panos Tsagaris, Frauke Wilken, Andrea Winkler, Clemens Wolf, He Xiangyu

Kurator: Harald F. Theiss

Schloss Biesdorf (im Obergeschoss)
Alt-Biesdorf 55
12683 Berlin

Öffnungszeiten: täglich von 10 – 18 Uhr, Freitag 12 – 21 Uhr, Dienstag geschlossen