Die Form von Vasen wird oft mit dem menschlichen Körper in Verbindung gebracht – Bauch, Hals, Lippen, Ferse – hier aber wird ihr innerer Atem eingefangen, damit dessen Schwingungen erlebbar werden.

Der Künstler Alexandre Joly übernimmt den temporären Ausstellungsraum des Ariana-Museums, um sein traumhaftes und klangvolles Universum zu installieren. Alexandre Joly (Frankreich, 1977) hat die 2990 Vasen aus den Sammlungen des Ariana-Museums als Feld für seine künstlerische Erkundung gewählt.

Darunter hat er einige Schaustücke aus dem Orient ausgewählt, die er mit Spiegeleffekten in Szene setzt. China und Japan, die Wiege des Porzellans, zeichnen sich durch die Herstellung von Vasen und Töpfen mit geschwungenen Formen und einer unendlichen Vielfalt an Dekorationen aus. Die oft symbolischen Motive sind der chinesischen Malerei oder der buddhistischen und taoistischen Ikonografie entlehnt. Er hat ihre innere Musik herausgearbeitet und sich ihre Motive angeeignet. Zwischen Leere und Fülle, Wiederholung und Drehung, Luftzug und Klangerscheinungen führt uns der Künstler in ein Ballett der gegensätzlichen und komplementären Wahrnehmungen – wie Yin und Yang. In einer audiovisuellen Mise en abyme wird jedes Objekt zu einem Gefäß, das man sich für eine intime Reise in eine traumhafte Kosmogonie ausleiht.

Alexandre Joly verbindet in seiner aktuellen künstlerischen Praxis Skulptur und Klanginstallation und schafft oft ortsspezifische Installationen, die auf sensible Weise die ästhetischen, spirituellen und magischen Beziehungen des Menschen zur Natur erkunden. Sein Werk wird von der Galerie Valérie Bach in Brüssel und der Galerie Wilde in Genf vertreten. (Pressetext)

Musée ariana
de la céramique et du verre
Avenue de la Paix 10
1202 Genf

Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags 10 Uhr–18 Uhr, montags geschlossen