Das Gerhard-Marcks-Haus in Bremen widmet sich als Museum ganz der modernen, zeitgenössischen Bildhauerei. Es möchte die Menschen für dieses Thema begeistern und ihnen einen persönlichen Zugang dazu ermöglichen.

Aktuell wird das Werk von Elisabeth Wagner (geb. 1954) im Erdgeschoss vorgestellt. Sie gehört zu den wenigen Bildhauer*innen, die mit großer Selbstverständlichkeit zwischen figürlichen und abstrakten Modi wechseln. Der Gegenstand ihrer Kunst ist die Bildhauerei mit all ihren Möglichkeiten. Die Künstlerin, die seit 1996 an der Muthesius Akademie in Kiel lehrt, arbeitet bevorzugt mit Materialien, die nicht die Schwere der Tradition mit sich tragen. In ihrem Œuvre gibt es weder Bronze noch Marmor, dafür Gips, Pappe und Tannenzapfen.
Im Obergeschoss begegnen wir den Werken von Dorothea Prühl (geb. 1937) deren Schaffen Schmuck wie Skulptur umfasst. Ihr Werk entstammt der Tradition der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, wo die Tradition des frühen Bauhauses auch nach dem Zweiten Weltkrieg weitergeführt wurde. Die Idee, dass bildende Kunst und Design sich gegenseitig befruchten, führte zur Einrichtung einer Metallwerkstatt, die sowohl in Richtung Bildhauerei als in Richtung Schmuck ausbildete. Das Werk von Dorothea Prühl entstammt dieser produktiven Verbindung.

Der Bildhauer Heinrich Meyer (geb. 1963) präsentiert zeitgleich im Obergeschoss Er verbindet die im Naturstein vorhandene Zeichnung mit plastischen Motiven und arbeitet dann scheinbar realistische Bilder von Landschaft heraus. Aus dieser Verbindung lässt sich die besondere Wirkung seiner Steine erklären: Sie potenzieren das »Sowohl-Als-Auch« der Bildhauerei, immer Material und Bild gleichzeitig zu sein. Die Werke erwecken den Eindruck, als würde sich das Gesehene aus der Logik des Steins ergeben. Jedoch in der vertieften Wahrnehmung löst sich die Trennung von Material und Bild auf. (aus dem Pressetext)
Gerhard-Marcks-Haus
Am Wall 208
28195 Bremen
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-21 Uhr
