In Memoriam: Bernburg bis 27.02.2022

Mareen Alburg Duncker "für Wolfgang" | ©Matthias Ritzmann für die Kunststiftung Sachsen-Anhalt

Die Schmuckkünstlerin Mareen Alburg Duncker  hat im Kontext des HEIMATSTIPENDIUMs 2020/21  mit der Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg zusammengearbeitet. Für fünf der dort ermordeten Menschen hat sie einen Gedenkschmuck angefertigt. Mit vorhandenem Fotomaterial und Schriftstücken machte sie sich ein Bild von den jeweiligen Personen. Drei von ihnen wurden unter dem Deckmantel der „Euthanasie“ ermordet, zwei Opfer hatten jüdische Wurzeln. Die Recherche der Gedenkstätte und ihrer eigenen im Kontakt zu den Angehörigen der Opfer war Grundlage der Arbeit von Mareen Alburg Duncker. Die entstandenen Stücke sind der Versuch einer Annäherung an diese fünf Menschen.

Die Eröffnung der Ausstellung IN MEMORIAM in der Gedenkstätte in Bernburg fand am 20.11.21 statt. Sie war sehr bewegend, da von zwei Opfern Angehörige angereist waren. Zu allen Familien besteht Kontakt über die Gedenkstätte und Frau Alburg Duncker. So konnten auch Videobotschaften von Angehörigen aus den USA gezeigt werden.

IN MEMORIAM
Ausstellung 21. November 2021 – 27. Februar 2022
Di – Fr 9 – 16 Uhr und jeden ersten Sonntag im Monat 10 – 16 Uhr

Mit dem HEIMATSTIPENDIUM gibt die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt Künstlerinnen und Künstlern die Gelegenheit, sich mit ausgewählten musealen Sammlungen des Bundeslandes auseinanderzusetzen und ermöglicht ihnen dort den Zugang und die künstlerische Arbeit. Sie können sich für die Dauer eines Jahres mit den Sammlungen und Schätzen der Häuser befassen und davon inspiriert, neue Arbeiten entwickeln, die das kulturelle Erbe reflektieren. Die Kunststiftung gibt mit diesem Programm auch den Museen die Möglichkeit, sich der zeitgenössischen Kunst zu öffnen, um ein neues Publikum an diese spannenden Orte zu locken und öffentliches Interesse zu wecken. Zum Abschluss des Programms wird die zeitgenössische Kunst mit den Schätzen der verschieden ausgerichteten Sammlungen in Sonderausstellungen zusammengebracht und so gibt es in den Präsentationen nicht nur den „Blick zurück“, sondern auch Positionen aus der Gegenwart.

In der Förderrunde 2020|2021 erhielten zehn Künstlerinnen und Künstler ein Stipendium: Mareen Alburg Duncker an der Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg, Julia Rückert am Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau, Thomas Jeschner an der Regionalgeschichtlichen Sammlung der Lutherstadt Eisleben, Petra Reichenbach am Schloss und an der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin in Kooperation mit der Stadt Annaburg, Etienne Dietzel am Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel, Annette Funke am Salzlandmuseum Schönebeck, Julia Himmelmann am Börde-Museum Burg Ummendorf, Nora Mona Bach im ErlebnisZentrum Röhrigschacht Wettelrode, Julia Schleicher am Museum Schloss Moritzburg Zeitz – Deutsches Kinderwagenmuseum und Lucie Göpfert am KULTURQUADRAT Schloss Zörbig.

>Eine Übersicht über alle Ausstellungen gibt es unter diesem LINK

Als Ansprechpartner für das HEIMATSTIPENDIUM stehen Ihnen die beiden Kuratoren des Programms, Dr. Ines Engelmann und Björn Hermann, zur Verfügung. Diese sind unter folgender E-Mail-Adresse zu erreichen: heimat@kunststiftung-sachsen-anhalt.de

>Ein Blog gibt inspirierende Einblicke in sehr besonderen Koinzidenzen, Gegenüberstellungen, Einlassungen aller beteiligten Künstler-Projekte.