Im April 2020 entschied eine achtköpfige Fachjury über die Vergabe des bundesweit ausgeschriebenen 8. GEDOK FormART Elke und Klaus Oschmann Preis. Der Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden GEDOK e. V. verleiht die Auszeichnung alle zwei Jahre an drei GEDOK-Künstlerinnen, die mit ihren Arbeiten herausragende handwerkliche und künstlerische Fähigkeiten im Bereich Angewandte Kunst/ ArtDesign bewiesen haben.Zur Begründung für die gleichwertige Auszeichnung von Heidi Degenhardt, Christiane Pott und Margret Schopka hieß es:
Heidi Degenhardt (Porzellan, GEDOK Reutlingen) arbeitet in ihren skulptural anmutenden Objekten mit dem Spiel der Dekonstruktion. Diese Art der Auseinandersetzung ist immer interessant, da es den Mut zur „Zerstörung“ voraussetzt. Am besten ist es aber, wenn das Neue, das daraus hervorgeht, komplexer und ästhetisch wertvoller wird. Ihre Arbeitenüberzeugen durch ihre sichtbare Freude beim Experimentieren mit Formen und unterschiedlichen Arbeitstechniken. Gekonnt wandelt sie hier Vorbilder aus der Natur in filigrane, fein ausgearbeitete Objekte.

Christiane Pott (Schmuck, GEDOK München) widmet sich dem Siegelring in spezieller Weise: an sich ist er ein traditionsüberladenes Schmuckstück, das Status signalisiert und gern von Generation zu Generation weitergegeben wird. In Christiane Potts Siegelringen ist das allesnicht möglich, sie sind noch nicht mal tragbar. Ihre Botschaft ist aber, wie bei jedem Siegelring, erst durch Stempeln richtig lesbar. Die Arbeiten und Texte sind unbequem und laden gerade deshalb zur Reflexion ein. Denn das ist eine der ureigensten Aufgaben der Kunst.
Margret Schopka (temporäre Inszenierung, GEDOK A46/Düsseldorf) lenkt in bemerkenswerter Weise den Blick auf Mikro und Makro. Ihre Arbeiten sind konzeptionell und sinnlich zugleich und beschäftigen sich mit Landschaften im doppelten Wortsinn.Sie entnimmt ihrer Umgebung Material und Fundstücke und kreiert daraus neue Landschaften, die alsbald wieder dem Wandel und der Auflösung anheimfallen. Dieses Werden und Vergehen setzt Schopka nicht nur poetisch und feinsinnig um, ihre Art der temporären Kunst spiegelt zugleich Sichtweisen unserer Zeit.

Die Jury wählte 19 weitere Künstlerinnen aus für eine Ausstellung mit Katalogbuch: Christine Demmel, Susanne Elstner, Gertrud Hahn-Stracke, Barbara Heigert & Cornelia Möbs, Susanne Högner, Bettina Kohlen,Michaela Köppl, Angelika Link, Sabine Martin, Irmengard Matschunas, Kirsten Plank, Nadine Rosani, Ulrike Scriba, Ulrike Umlauf-Orrom, Nicole Walger, Ulrike Wamprecht, Renate Weber und Annette Zey.
Den mit 10.000 Euro dotierten Preis „GEDOK FormART“ stiftete erstmals 2005 die Münchener Unternehmerin Elke G. Oschmann im Gedenken an ihren verstorbenen Mann, Klaus Oschmann, als „Klaus Oschmann Preis“. Nach dem Tode der Stifterin 2017 führen ihre Töchter Anna Oschmann und Berta Rieder die Stiftung fort und widmen den Preis beiden Eltern. Er ist dotiert mit je 2000,-€ für drei Preisträgerinnen und beinhaltet anteilig eine Ausstellung mit max. 22 weiteren, von der Jury auszuwählenden Künstlerinnen sowie einen Katalog. Weitere Informationen auch über die bisherigen Preisträgerinnen finden Sie unter HIER.
Der Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden GEDOK e. V. ist das älteste und europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen aller Disziplinen. Die GEDOK wurde 1926 von der Frauenrechtlerin und Mäzenin Ida Dehmel (1870-1942) als „Gemeinschaft Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen“ in Hamburg gegründet. Der als gemeinnützig anerkannte, ehrenamtlich strukturierte Verband zählt heute rund 2.750 Mitglieder in 23 deutschen Städten und Regionen und begeht 2020 den 150. Geburtstag von Ida Dehmel mit zahlreichen Veranstaltungen. (Pressetext)
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